Rezension

Rasant, blutig und mit viel bösem Humor ...

Demon Road 1 - Hölle und Highway - Derek Landy

Demon Road 1 - Hölle und Highway
von Derek Landy

Bewertet mit 4 Sternen

Amber Lamont fühlt sich ungeliebt, ist ein bisschen zu rundlich und wünscht sich ein ganz anderes Leben. Aber manchmal sollte man mit seinen Wünschen vorsichtig sein, denn auf ihren nach Hause Weg passiert etwas Merkwürdiges, zwei Jungs ärgern sie und auf einmal laufen sie panisch vor ihr davon, was ist passiert? Hilfe suchend läuft Amber nach Hause, um dann festzustellen, dass ihre Eltern Dämonen sind und sie ihr Abendessen sein soll, damit sie noch mehr an Kräfte zunehmen. Geschockt und panisch läuft Amber davon und landet am Ende auf der Demon Road und sucht nach einem Weg, ihr Leben zu retten. Wird sie ihre Eltern abschütteln können? Wie geht sie mit ihrer Verwandlung in einem Dämon um? Wer wird ihr helfen? Und was ist eigentlich die Demon Road?

Was Neues von Derek Landy und ich stehe sofort parat. Immerhin ist dieser Autor einfach ein absolut cooler Kerl mit spritzigen Ideen und jeder Menge bösen Humor. Nun ist seine Reihe um das Skelett Skulduggery Pleasant zu Ende und er nimmt sich einem neuen Abenteuer an. Nun befinden wir uns nicht mehr in Irland, sondern in Amerika und haben es mit anderen dunklen Mächten zu tun. Ich bin natürlich neugierig gewesen, was er sich wieder einfallen lassen hat und so musste ich es einfach lesen.

Amber ist so ein richtiger Außenseiter, hält sich gern im Hintergrund, fühlt sich optisch einfach nicht ansprechend, aber worunter sie am meisten leidet, ist die abweisende Haltung ihrer Eltern. Nie hat sie die Aufmerksamkeit bekommen, nie die Liebe, die sich jedes Kind wünscht und dann erfährt sie auf brutale Weise, was auch noch in ihr steckt. Sie ist ein Dämon und ihre Eltern sind es schuld, da diese einen Pakt mit dem leuchtenden Dämon geschlossen haben und naja, keine Leistung ohne Gegenleistung und so müssen sie aller 16 Jahre einen Dämon essen. Wie interessant, das gerade Amber 16 geworden ist und Anzeichen für eine Veränderung aufweist. Nun geht es für sie um Leben und Tod, natürlich rasant, abenteuerlich und immer alles auf Messerschneide.

Amber hat aber auch ein bisschen Glück und bekommt etwas Hilfe, zum einen von einer abtrünnigen Dämonin, die es Leid ist ihre Kinder zu töten und von dem geheimnisvollen Milo, der sich aber auch fürstlich dafür bezahlen lässt. So geht es für die beiden in dunklen Chargers auf die Demon Road, einem Straßennetz, was alle Geschöpfe der dunklen Seite miteinander verbindet und machen sich an der Erfüllung ihrer Aufgabe dran. Dass es kein einfacher Weg sein wird, war klar, aber was ihnen alles begegnet, ist kein Kinderspiel, immerhin müssen sie sich mit Vampiren, Hexen und untoten Serienkiller herumplagen und die Zeit tickt immer lauter.

Da hat sich Derek Landy wieder mal richtig ausgetobt und was mir wirklich gut gefallen hat, man kann es in keinster Weise mit seinen Helden Skulduggery vergleichen. Demon Road ist ganz anders und trotzdem erkennt man den Autor wieder. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich den Einstieg noch etwas hölzern fand und es noch nicht so gut flutschte, wie man es sonst kennt, allerdings muss er uns ja auch die neue Welt und seine Idee präsentieren, da braucht es schon etwas Zeit. Dann war ich über seine brutale Seite ein bisschen überrascht, da fließt das Blut nämlich in Mengen und nicht immer sehr appetitlich, also warne ich vor und lasst das Essen beim Lesen einfach weg, es wird ekelig. Andererseits was verlangen wir bei Dämonen, Vampiren und allen anderen, Gentlemanhaftes Benehmen? Nein, ganz sicher nicht und das wird man hier auch nicht finden.

Was der Autor aber definitiv bei behalten hat, ist sein Humor, wieder sehr ironisch, zynisch und mit vielen dummen Sprüchen ist seine Geschichte bespickt und das Liebe ich ja so an ihm. Mit Amber hat er sich wieder einen tollen Charakter ausgedacht und auf ihre Entwicklung können wir noch gebannt sein. Immerhin musste sie hier erst mal ihre dämonische Seite entdecken und akzeptieren. Besonders gut hat mir allerdings Milo gefallen, der schweigsame, dunkle Typ mit dem höllischen Auto, okay, ich fühle mich angezogen und möchte mehr über ihn wissen und auch gern mit im Auto sitzen. Hier kommen alle Bad Boy Liebhaber auf ihre kosten. Natürlich wären bei diesem Duo nicht viele Lacher vorprogrammiert und so bekommen sie noch Glen an ihre Seite, er ist zufällig auf der Demon Road gelandet, da er sich einen Todesfluch einhandeln musste. Er sorgt beim lesen für viele Grinser im Gesicht und hebt die düstere Stimmung um einige Watt.

Wie ihr seht, mochte ich den Auftakt recht gern, es ist zwar noch nicht alles rund, aber das Ende sorgt auf jeden Fall schon wieder für Vorfreude auf den nächsten Band. Derek Landy ist auf jeden Fall wieder, schön düster, rasant, sehr sehr böse und erzeugt auch mit Demon Road großes Lesevergnügen. Dämonen aufgepasst, Amber und Milo sind unterwegs!