Rezension

Ratrace

Der König von Berlin - Horst Evers

Der König von Berlin
von Horst Evers

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem er einen Fall fast im Alleingang gelöst hat, wird  Carsten Lanner  zur Mordkommission nach Berlin versetzt. Eigentlich fühlt sich das Cloppenburger Landei am Ziel seiner Träume. Doch Träume können hin und wieder mal was alptraumhaftes bekommen, denn bei den Kollegen als Dorfsheriff verschrieben hat Lanner keinen so guten Stand. Da trägt eine Zahnabdruck-App, die zur Identifizierung des Mordopfers in seinem ersten geführt haben soll, auch nur zur allgemeinen Erheiterung bei. Dennoch der Kommissar will nach oben und so hofft er sich mit diesem Fall profilieren zu können. Und dann leidet Berlin noch unter einer Rattenplage, die mit nichts zu vergleichen ist. So wie es der inzwischen verstorbene Chef der Kammerjäger-Firma Michallek prophezeit hat.

Nach dem ausgesprochen witzigen Beginn beginnt dann doch eine manchmal mehr, manchmal weniger ernsthafte Jagd nach den diversen Ratten, die sich in der Hauptstadt tummeln. Die echten Ratten bevölkern die Straßen und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken, wenn sie auf ihrer Suche nach Nahrung jede Hemmung verlieren. Doch so viel anders verhalten sich auch die menschlichen Ratten nicht, wenn es um Geld und Pöstchen geht, um Vertuschung und Bestechung. Da scheint jeder mit jedem unter einer Decke zu stecken und die wenigen Aufrechten werden irgendwie mundtot gemacht. Dass in dieser Gemengelage Lanner auffällt wie ein bunter Hund, verwundert nicht. Welche Erfrischung bietet da seine Kollegin Carola Markowitz, die sich trotz der Lage ihre Unverblümtheit erhalten hat. 

Auch wenn es einem vielleicht etwas zu viel werden könnte von den unzähligen Ratten, ein bissiger und humorvoller Krimi, der wohl einige Wahrheiten enthält.