Rezension

Rebellion der anderen Art

Swing High -

Swing High
von Cornelia Franz

Bewertet mit 5 Sternen

1939 rückt der Krieg immer näher. Die Swingheinis in Hamburg können mit den Einstellungen der Nazis nichts anfangen, stattdessen hören sie verbotene Jazzmusik und träumen von Freiheit. Mittendrin: Henri und seine Freunde, Jazzfans durch und durch. Und während an den Grenzen Krieg herrscht, feiern sie in Hamburg die Nächte durch. Sehr zum Unmut der Gestapo.

Ich muss zugeben, dass ich über die Swing Bewegung nicht viel wusste, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Für mich ist es ein sehr interessantes Thema, das Cornelia Franz in ihrem Buch beleuchtet und zeigt die Zeit des zweiten Weltkrieges einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Die Swingheinis waren rebellisch und sie feierten das Leben. Ob ich selbst auch so gehandelt hätte? Ich weiß es nicht. Aber ich finde es interessant zu sehen, wie Henri und seine Freunde versucht haben das Leben trotz der schweren Zeit zu feiern und an ihren Freiheiten festzuhalten, auch wenn sie das in die Fänge der Gestapo getrieben hat. Die Swing Bewegung war eine ganz eigene Art des Wiederstandes, die den Leser*innen durch Henris Geschichte nähergebracht wird.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Schilderungen zeichnen ein ziemlich realistisches Bild der damaligen Zeit. Dabei habe ich während des Lesens einerseits die Freiheit spüren können, nach der sich die Jugendlichen gesehnt haben und anderseits das Engegefühl und die Ängste, die die Menschen (vor allem Juden) damals gehabt haben mussten. Cornelia Franz schafft es die Leser*innen an die Geschichte zu fesseln, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!