recht feine Zombie-Action für Fans
Bewertet mit 3 Sternen
Das Genre wird auch hier nicht neu erfunden; Zombie Fans finden hier durchwegs Altbekanntes wieder. So bleibt man grundsätzlich den schlurfenden und stöhnenden Zombies nach Altmeister Romero treu, angereichert jedoch etwa um die Eigenschaft, Gewohnheiten aus dem "alten" Leben aufrecht zu erhalten und auch die früheren Aufenthaltsorte immer wieder aufzusuchen.
Die Beschreibungen der "Leichen" und deren Aktivitäten sind von grausigem Detailreichtum und sehr blutig ausgefallen, wie man es schließlich auch erwartet. Für meinen Geschmack hätten allerdings etliche actiongeladene Kampfszenen durch mehr düstere und gruselig-spannende Momente ersetzt werden können.
Henry Marcos sowie auch Wus Figur werden sehr gut gezeichnet, somit ist eine Identifizierung durchaus möglich, wenngleich Marcos Suche und seine Gedanken und Rückblendungen oftmals ins übertrieben - kitschige abdriften.
Die apokalyptisch trostlose Atmosphäre in den evakuierten Staaten sowie das einsam traurige Dasein Marcos bieten hier jedenfalls den Hintergrund für eine seichte, aber recht unterhaltsame Geschichte, die man flott durchzulesen gewillt ist.
Sehr störend ist jedoch, dass man offensichtlich sehr beschränkt sein muss, um beim Lesen wirklich Spannung aufkommen zu lassen, da von Anfang an klar ist, das dem Protagonisten wohl nicht ernsthaft etwas passieren kann, da die Story dann ja umgehend zu Ende wäre. Dementsprechend lächerlich wirken dann Szenen, in denen der Autor mit allen Mitteln versucht, die Spannung auf die Spitze zu treiben; zB indem Marco immer wieder seine Waffen in entscheidenden Augenblicken verliert...schade, aber das ist wohl klar, wenn man eine Zombie-Geschichte lediglich um eine Figur herum baut.