Rezension

Regenbogenfamilie

Bunte Fische überall -

Bunte Fische überall
von Kathrin Schrocke

Bewertet mit 5 Sternen

Wunderschöne und lustige Geschichte

Für die 13-jährige Barnie sind Regenbogenfamilien nichts ungewöhnliches, denn sie selbst hat zwei Väter.
Ansonsten ist bei ihr alles genauso, wie bei anderen Jugendlichen in ihrem Alter auch. Ihre Eltern erlauben ihr nie die "guten" Sachen, Sergej aus ihrer Klasse findet sie ganz nett, und am liebsten hängt sie mit ihrer besten Freundin ab.
Dann startet in der Schule ein besonderes Projekt. Die Schüler sollen sich in Zweierteams um elektronische Babypuppen kümmern, und das zwei Wochen lang. Und ausgerechnet Sergej will der "Vater" ihres Babys sein.

Geschrieben ist das Buch aus Barnies Sicht in der Ichform, denn es handelt sich hier um ihr Tagebuch, welches sie erst kürzlich von ihren Eltern zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. In ihren Augen das langweiligste Geschenk überhaupt.
Barnie schreibt also ihre Erlebnisse in dieses Tagebuch und das ziemlich witzig, auf alles hat sie eine Antwort parat. Ab und zu ist sie auch ein bisschen egoistisch, aber mit schlechtem Gewissen.
Schade dass das Buch nicht so dick ist, es hat mir so gut gefallen. Und für ein Kinderbuch fand ich es sehr tiefgründig. Es vermittelt auf humorvolle Weise, dass auch Regenbogenfamilien nichts unnormales sind. Und dass man nicht mit Leuten abhängen muss, die das vielleicht anders sehen, nur um vor denen besser dazustehen. Denn als Tochter von zwei Vätern, hat Barnie oft mit Vorurteilen zu kämpfen.

Auch die Sache mit den Babypuppen fand ich richtig witzig. Die Puppen zeigen die gleichen Bedürfnisse wie echte Babys: Sie wollen in Ruhe schlafen, wachen manchmal mitten in der Nacht auf, wollen getröstet, regelmäßig gefüttert und gewickelt werden. Aber nicht alle Schüler nehmen das Projekt gleich ernst. Das eine Baby landet als Youtube-Star im Internet, das andere dagegen wird total übertrieben zum Spielplatz im eigenen Kinderwagen kutschiert.
Und die anderen Lehrer zeigen sich schnell genervt von den Puppen, denn ein normaler Unterricht ist mit ständigem Kindergeschrei nicht mehr möglich. Die Schüler müssen die Puppen nämlich den ganzen Tag mit sich herumtragen. Langweilig ist Barnies Schulalltag jedenfalls nicht.

Ich kann das Buch nur empfehlen und muss gleich schauen, was die Autorin noch so alles geschrieben hat. Das will dann auch noch lesen.