Rezension

Regionalkrimi mit Schwächen

Wolfsschlucht - Andreas Föhr

Wolfsschlucht
von Andreas Föhr

Klappentext:
Ende April am Tegernsee: Kommissar Clemens Wallner ermittelt in gleich zwei mysteriösen Fällen: Ein Bestattungsunternehmer versinkt mitsamt seinem Leichenwagen in der Mangfall, während gleichzeitig eine junge Frau verschwindet. Ihr Wagen wird kurz darauf im Gebirge gefunden – aufgespießt von einem Maibaum. Im Lauf der Ermittlungen stellt sich heraus, dass beide Ereignisse auf eigenartige Weise zusammenhängen – und dass bei beiden Wallners anarcho-bayerischer Kollege Leonhardt Kreuthner seine Finger im Spiel hat, dem diesmal ein genialer Plan für einen Maibaumklau aus dem Ruder gelaufen ist. (Quelle: Amazon)

Meinung:
Auch im 6. Teil der Wallner/Kreuthner-Reihe hat Leo Kreuthner wieder seine Finger in allerlei merkwürdigen Aktionen, die sich schwer am Rande der Legalität befinden. Die Handlung ist undurchsichtig. Bis fast zum Schluß kann man die Zusammenhänge nicht so wirklich erkennen. So sollte für mich ein spannender Krimi sein.
Was für Leser oberhalb des Weißwurstäquators vielleicht diesmal schwieriger ist, sind die vielen bayrischen Dialoge. Im Anhang finden sich dafür allerdings Erklärungen. Aber ich finde, das macht die Handlung authentischer.
Ich muss dazu sagen, daß ich im Tegernseer Tal daheim bin. Fest verwurzelt in der Umgebung und unseren Traditionen. Man merkt an den Beschreibungen der örtlichen Begebenheiten gut, daß Andreas Föhr auch hier seine Wurzeln hat. 
Allerdings ist die Geschichte von Kreuthners Maibaumklau schon sehr überspitzt beschrieben, ganz so anarchisch gehts bei uns dann doch nicht zu. Warum der Leo Kreuthner allerdings immer noch Narrenfreiheit hat, versteh ich nicht so ganz.
Auch die Aktivitäten von Wallners Großvater arten diesmal schon fast in Klamauk aus. Das finde ich sehr schade. Und die „Hexe“ iist irgendwie unpassend. Aber na gut, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fazit:
Auf jeden Fall wieder ein spannender, wenn auch ein bemüht witziger, Regionalkrimi, den ich jedem Liebhaber dieses Genres durchaus empfehlen kann. Von mir gibt es aber wegen der oben genannten Mankos nur 3,5 Sterne.