Rezension

Reise in die Vergangenheit

Yoga Town -

Yoga Town
von Daniel Speck

Bewertet mit 4 Sternen

Lucy, eine Berliner Yogalehrerin, versucht auch über Yoga zu ihrer Ruhe, zu ihrem inneren Frieden zu gelangen, doch dies klappt irgendwie nicht. Auch ihre Bindungsfähigkeit lässt zu wünschen übrig. Lucy ahnt, dass es dafür Ursachen gibt. Ursachen, die auch in der Vergangenheit begründet liegen müssen. Denn zu einigen Fragen äußern sich ihre Eltern recht vage. Als ihre Mutter Corinna Hals über Kopf verschwindet, regt sich ihr Vater Lou sehr darüber auf. Doch als Lucy herausbekommt, dass Corinna in Indien ist, wird Lou verzagter. Irgendwie will er nicht nach Indien, doch Lucy überredet ihn, zwingt ihn mehr oder weniger. Dies ist der erste Erzählstrang in diesem Buch.

 

Der zweite Erzählstrang in dem Buch führt in die Vergangenheit, in die Jugend von Corinna und Lou, in das Jahr 1968. Lou und sein Bruder Marc machen sich auf den Weg auf den Hippietrail nach Indien, da Marc die bürgerliche Enge zu Hause nicht erträgt. Mit von der Partie ist noch Marie, Lous Freundin und auf der Reise gelangt in der Türkei noch Corinna zu dem Trio. Auf der Reise erleben sie Einiges, genießen ihre Freiheit und gelangen auch mehr und mehr zu sich selbst. Und schließlich gelangen sie nach Rishikesh, eine Stadt am Ganges und dort kommen sie in den Ashram des Gurus Maharishi. Ein Ashram, in den auch damalige Größen aus dem Showbiz reisten. Hier sind es die Beatles und ihre Anhängerschaft, die die Geschichte noch etwas würzen. Aber nicht nur das beschäftigt das Quartett. Sie werden hier erwachsen werden, sie müssen hier erwachsen werden müssen, also der überlebende Teil von ihnen.

 

Und genau in dieses Rishikesh, diese Yoga-Metropole am Ganges gelangen rund 50 Jahre später auch Lucy und Lou und finden dort die Gründe, warum sie sind, wie sie sind.

 

Ein interessantes Buch, welches ich hier gelesen habe. Sehr lehrreich ist es, was die Informationen zu der Stadt Rishikesh und den Ashram des Gurus Maharishi und seine Bedeutung zum Beispiel für die Beatles betreffen. Ebenso interessant ist das Buch von Daniel Speck, was die Figurenzeichnungen und ihre Geschichte so angehen. Manches war etwas vorhersehbar für mich. Aber gut, eine interessante und bunte und auch spannende Geschichte bietet „Yoga Town“ allemal, und dieser Roman ist auch eine glänzende Unterhaltung. Ich habe ihn sehr gern gelesen.