Rezension

Spirituelle Reise, die mit einem Drama endet

Yoga Town -

Yoga Town
von Daniel Speck

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Lucy wird von ihrem aufgelösten Vater Joe besucht, der behauptet, ihre Mutter Corinna sei verschwunden. Als sie die das Haus ihrer Mutter in Potsdam aufsuchen, findet sich tatsächlich keine Spur von ihr. Für Joe ist klar, Corinna ist nach Rishikes/Indien zurück, um zu finden, was sie damals dort verloren hat. Da Lucy momentan selbst eine Lebenskrise hat, beschließt sie, mit Lou ihrer Mutter hinterher zu reisen und erhofft sich von ihrem Vater endlich zu erfahren, was genau 1968 in Rishikes ein Ort, an dem sie gezeugt wurde, passiert ist und was hinter der Geschichte steckt, die ihr Vater immer mit den Worten zusammenfasst: „Wir brachen zu dritt auf und sind zu dritt zurückgekommen, nur in einer anderen Besetzung.“
 

Meine Meinung:
Viele schwärmen von den Büchern von Daniel Speck und somit wollte ich auch ein Buch des Autors lesen. Was bietet sich da besser als das Neueste. Was steckt hinter diesem Buch von Daniel Speck mit dem Cover eines orangen VW-Busses und dem Titel Yoga Town? Man ahnt es schon, dass die Hippie-Zeit eine große Rolle spielt. Und wirklich, der Autor entführt mich in die 68er, der Zeit der Beatles, der Friedensbewegung und einer großen Reise.

2019 erzählt Lou auf der Reise nach Rishikes seiner Tochter nach und nach, wie es dazu gekommen ist, dass er, seine damalige Freundin Marie und sein Bruder Marc in den Ashram des Gurus Maharisi gekommen sind und was sie dort erlebt haben. Da es genau zum gleichen Zeitpunkt war, als die Beatles sich dort aufgehalten haben, ist es nicht verwunderlich, dass uns in dem Buch jede Menge Beatles Songs begegnen. Zeitsprünge zwischen 2019 und 1968 wechseln sich ab und zeichnen ein Bild von Menschen, die sich auf der Suche nach ihrem Seelenfrieden befinden, doch diesen nicht so leicht finden. Höhen und Tiefen wechseln sich in der Story ab. Umfangreich erzählt Daniel Speck eine dramatische Familiengeschichte, die nie richtig aufgearbeitet wurde. Leider entwickelte ich zu den Protagonisten aber keine Bindung, trotz sanfter Beschreibung ihrer Empfindungen fand ich sie letztendlich etwas farblos. Das Zeitgeschehen der 68er auf der Suche nach paradiesische Strände, Freiheit, Abenteuer und in östliche Philosophien sich selbst zu finden wurde detailreich beschrieben und brachte mich dieser Zeit näher, aber insgesamt konnte ich in die Geschichte nicht abtauchen. Eher verfolgte ich von außen einfach den Ablauf der Handlung, die zwar interessant ist, aber mich bedauerlicherweise nicht für sich einnehmen konnte.
 

Fazit:
Interessante, dramatische Reise in die 68er, die zwar gut unterhält, mich aber letztendlich nicht für sich gewinnen konnte.