Rezension

Reisebericht und Gedanken über ein besonderes Land

Israel - Hin und weg! -

Israel - Hin und weg!
von Heidi Ossowski

Ein Reisebericht über zwei Städte Israels, der viele persönliche Erlebnisse und Gedanken enthält.

Die 1962 in Siebenbürgen geborene Autorin dieses Buchs erfüllt sich im Jahr 2019, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie, einen großen Traum. Sie reist allein nach Israel, um die Stätten zu sehen, von denen sie schon so viel gelesen und gehört hat. Da sie nur über ein knappes Budget verfügt, entscheidet sie sich für zwei einfache Unterkünfte, ein Hostel in Jerusalem und ein Zimmer bei einer Familie in Tel Aviv. Gerade das bietet die Gelegenheit zu einmaligen Begegnungen.

 

Heidi Ossowski ist belesen und vielseitig interessiert. So besucht sie nicht nur biblische Stätten, sondern auch Gedenkstätten, Kirchen und Straßenkonzerte. Als Alleinreisende nutzt sie gern die Gelegenheiten, die sich ihr bieten, um mit Einwohnern und Mitreisenden ins Gespräch zu kommen. Interessiert hört sie sich dabei die Geschichten ihres Gegenübers an, und wenn es sich ergibt, erzählt sie auch gern von dem Gott der Bibel und seinem Sohn Jesus.

 

Jedes Kapitel beginnt mit einem jüdischen Witz, einem passenden Zitat oder einem Bibelvers. Die Kapitel sind chronologisch und thematisch geordnet. So beginnt und endet das Buch mit der Flugreise, dazwischen erzählt die Autorin von ihren Tagen in Jerusalem und der anschließenden Zeit in Tel Aviv. Nette Ortsbeschreibungen wechseln sich ab mit Gedankenreisen der Autorin und Berichten über Begegnungen und Gesprächen. Manche dieser Überlegungen sind fast wie Mini-Bibelarbeiten. Mal geht es um Abraham oder Jonah, ein anderes Mal um Jesu letzte Stunden oder um seinen Umgang mit Frauen.

 

Dieses Buch ist gut geschrieben, allerdings könnte der Leser anhand der Buchbeschreibung eine andere Erwartung haben. Im Mittelpunkt stehen weniger die Sehenswürdigkeiten dieses faszinierenden Landes, sondern eher die Gedanken der Autorin über Land und Leute, über biblische Geschehnisse und geschichtliche Ereignisse. Das passt natürlich immer in irgendeiner Weise zu ihren Erlebnissen, nimmt aber im Buch einen zu großen Raum ein. Schade, dass in der Buchbeschreibung nicht erwähnt wird, dass die Autorin nur Jerusalem, Bethlehem, Tel Aviv und Jaffa bereist. Es wäre beispielsweise interessant gewesen von Galiläa zu lesen.

 

Fazit: Gut geschilderte Begegnungen und theologische Überlegungen nehmen in diesem Buch über das Land Israel großen Raum ein. Empfehlenswert für Menschen, die persönliche Glaubensbetrachtungen mögen oder wissen wollen, wie es ist als Frau allein nach Israel zu reisen.