Rezension

Rezension: "Heartbreaker" von Avery Flynn

Heartbreaker - Avery Flynn

Heartbreaker
von Avery Flynn

Bewertet mit 3 Sternen

Autor/in:                           Avery Flynn

Titel:                                   Heartbreaker

Reihe/Band:                     Harbor City, Band 1

Genre:                                Liebesroman

Erscheinungsdatum:      Januar 2020

ISBN:                                  978-3-7363-1098-8

Preis:                                  12,90 € als Paperback

 

Klappentext

Sein Unternehmen ist seine Welt – bis ein Kuss alles verändert …

Sawyer Carlyle regiert sein Unternehmen mit eiserner Hand. Ein Privatleben kennt er nicht, und für die Liebe hat er keine Zeit – für ihn zählt nur der nächste Deal. Umso mehr nervt es ihn, dass seine Familie alles daransetzt, ihn zu verkuppeln und ihm eine potenzielle Freundin nach der anderen präsentiert. Um dem einen Riegel vorzuschieben, engagiert der CEO Clover Lee. Die junge Frau soll seine Verlobte spielen und ihm die heiratswilligen Damen – und seine Familie – vom Hals halten. Doch dann stellt ein heißer Kuss zwischen Clover und Sawyer seine Welt auf den Kopf, und aus dem Spiel wird schnell etwas ganz anderes …

 

Buch-/Reihentitel

„Heartbreaker“ ist der der Band der „Harbor City“-Reihe von Avery Flynn. Aber warum „Harbor City“-Reihe? – Ganz einfach, denn das ist der Ort, in dem die Geschichte von Sawyer und Clover spielt. Mit „Heartbreaker“ verbinde ich ein ziemlich großes Gefühlschaos, viel Drama und die Hoffnung auf ein großartiges Ende. Auf jeden Fall habe ich eine Story mit sehr viel Gefühl erwartet.

 

Cover und Design

Ganz dem Klappentext entsprechend zeigt das Cover die Rückansicht eines Mannes im Anzug. Vor einer sehr großen Fensterfront stehend, blickt er auf die vor ihm liegende Stadt hinunter. Es wirkt ein wenig, wie wenn man sich mit etwas Abstand anschauen möchte, was man erreicht hat und in Anbetracht der Inhaltsangabe könnte das eine sehr passende Darstellung von Sawyer sein.

 

Charaktere

Clover Lee, heißt eigentlich Jane, ist eine sehr abenteuerlustige junge Frau. Sie ist äußerst loyal und stets entschlossen. Sie unternimmt viele abenteuerliche Reisen, um viel zu erleben und von der Welt zu sehen. Ihre beste Freundin Daphne unterstützt sie dabei sehr und fiebert stets mit, wenn Clover von ihren Erlebnissen erzählt. Manchmal ist Daphne aber auch die, die durchgreifen muss, um Clover wieder ein bisschen den Kopf gerade zu rücken.

Sawyer Carlyle, 32 Jahre alt, leitet das Familienunternehmen ‚Carlyle Enterprises‘ und tut sonst in seinem Leben nichts anderes, seit sein Vater an einem Herzinfarkt gestorben ist. Er ist ziemlich mürrisch und arbeitssüchtig und legt sehr hohe Ansprüche an den Tag. Sein jüngerer Bruder Hudson und seine Mutter versuchen alles, um die perfekte Ehefrau für ihn zu finden, aber er weigert sich strikt bei diesem Spektakel mitzumachen.

Auch wenn das nach viel aussieht, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich sonderlich viel über die Persönlichkeiten der beiden Protagonisten erfahren habe. Die einzelnen genannten Charakterzüge musste ich mir nicht denken, denn sie waren exakt so in der Geschichte beschrieben und wurden durch einzelne Handlungen unterstrichen.

Beide scheinen nicht ganz konform mit dem zu sein, was ihre jeweiligen Familien tun oder womit diese vermeintlich glücklich zu sein scheinen. Je länger die Geschichte aber voranschritt, bekam ich immer mehr das Gefühl, dass diese Gründe eher fadenscheiniger Natur waren, statt das man sie wirklich ernst nehmen konnte.

 

Schreibstil und Handlung

Der Schreibstil war in diesem Fall für mich mal nicht ganz so einfach, denn statt wie die meisten Bücher ist „Heartbreaker“ nicht in der ICH-Perspektive geschrieben, sondern in der 3. Person. Es hat lange gedauert, bis ich mich mit dieser Tatsache abgefunden habe, denn damit fühle ich mich nicht wirklich wohl. Ansonsten ist der Schreibstil ganz in Ordnung – flüssig und locker zu lesen, allerdings schafft die Autorin es bei mir leider nicht einen Spannungsbogen aufzubauen.

Etwa 2/3 der Handlung plätscherten in meinen Augen nur so vor sich hin und irgendwie konnte ich auch nicht wirklich einen Bezug zum Klappentext herstellen, denn ich hatte mir unter der Geschichte irgendwie etwas anderes vorgestellt. Stattdessen war es flach und auch fehlten mir die großen Gefühle. Alles war so geschäftsmäßig und passierte, als wäre es eine große Selbstverständlichkeit.

Die im Klappentext bereits angesprochene Verlobungslüge war für mich als Leser auch nicht überzeugend. Würde mir im realen Leben jemand auf diese Art eine Verlobung vorspielen nach außen hin – ich vermute ich hätte sie direkt durchschaut.

Im letzten 1/3 habe ich ENDLICH mehr Gefühle zu spüren bekommen, ca. ab da wo dann alles den Bach runter gegangen ist. Dieses letzte Drittel kam dann schon eher an meine Erwartungen heran und endlich hat auch der Buchtitel „Heartbreaker“ ein bisschen Sinn ergeben.

 

Fazit

Der erste Band der „Harbor City“-Reihe war für Zwischendurch ganz nett, wenn auch kein Highlight. Die Story war flach, lies sich schnell lesen und irgendwie habe ich das Gefühl, dass vom Inhalt nicht wirklich viel hängen geblieben ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich einfach was anderes erwartet hatte. Das letzte Drittel hat die ganze Geschichte für mich noch sehr stark aufgewertet, denn da habe ich exakt das bekommen, was ich an solchen Liebesgeschichten mag. Auch wenn mich der erste Teil nicht sehr gecatcht hat, bin ich gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird.

 

Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen