Rezension

Rezension zu Ruf der Rusalka

Ruf der Rusalka - Stephan R. Bellem

Ruf der Rusalka
von Stephan R. Bellem

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lewis hat sich geschworen nie wieder zu ermitteln, aber der faszinierenden Fremden an der Themse kann er sich nicht entziehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Tod ihrer Freundin aufklären. Aber während der Ermittlung kämpft er gegen die Bilder der Vergangenheit an, die dabei sind ihn zu zerstören. Aber da ist ja diese faszinierende Fremde an der Themse, kann sie ihn retten?
Kate entkommt ihrem vorherbestimmten Leben in Manchester und wagt sich nach London um dort ihrem großen Traum zu erfüllen, als Journalistin zu arbeiten. Auf der Jagd nach einer Story stößt sie auf seltsame und von der Gesellschaft unbeachtete Morde an jungen Frauen. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen?

Ruf der Rusalka ist der erste Teil um den ermittelnden Schriftsteller Lewis van Allington von Stephan R. Bellem.

Lewis van Allington, ein berühmter ermittelnder Schriftsteller, kämpft mit seinen Dämonen. Die vergangenen Fällen haben deutliche Spuren hinterlassen, um ihren Bildern zu entkommen versucht Lewis sie in Alkohol zu ertränken. Er will nie wieder was mit Mord oder Ermittlungen zu tun haben, aber eine wunderschöne fremde Frau an der Themse, lässt ihn diesen Vorsatz schnell vergessen. Sie bittet ihn den Mörder ihrer Freundin zu finden und wird gleichzeitig irgendwie für ihn zum seelischen Anker.

Kate Shaw, ein junge Dame aus der besseren Gesellschaft, bricht mit den Konventionen und verlässt ihre Heimatstadt um in London sich ihrem Traum, als Journalistin zu arbeiten, zu erfüllen. Aller Anfang ist schwer und als junge Frau im 19. Jahrhundert erst recht. Aber Kate kämft sich durch, und auf der Jagd nach einer großen Story kommt sie einem Mörder auf die Spur. Trotz einem Gefühl für die Gefahr, die sie schon bald empfindet, folgt sie ihrer Spürnase.

Das Setting, London, Ende des des 19. Jahrhunderts, mag ich gerne und wenn dann es sich dann auch noch um einen Kriminalroman handelt, bin ich sofort neugierig. Und der Autor schaffte es hier auch meine Erwartungen zu erfüllen.

Lewis und Kate sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht zusammen ermitteln, sondern ihre Geschichte wird parallel erzählt. Sie haben nur wenige Berührungspunkte, aber jagen dem selben Mörder auf ganz unterschiedliche Art nach. Während bei Lewis die klassische Ermittlungsarbeit und auch Polizeiarbeit vorherrscht, geht Kate als Journalistin einen ganz anderen Weg um an ihre Informationen zu kommen. Beide Charaktere und ihre Ermittlungen konnten mich wirklich fesseln, wobei ich Kates Weg ein klein wenig lieber folgte.

Der Spannungsbogen baut sich hier langsam und allmählich auf, was mich aber nicht störte, denn die Geschichte lebt von ihren Charakteren und dem Setting und konnte mich damit schon an sich fesseln, als Bonus gibt es noch einen mystischen Touch, der zu keiner Zeit aber übertrieben wirkte. Einziger Wermutstropfen war für mich Lewis extremer Alkoholkonsum, der ein wenig klischeehaft ist, aber dadurch einem für mich besonderen Charakter Raum gab, der mir wirklich gut gefallen hat, Dietrich, Lewis Butler. Er ist ein Diener, der wirklich aus seiner Rolle fällt, den Lewis bekommt von ihm immer den Respekt, den er sich gerade durch sein Verhalten verdient, und nicht wie es die Gesellschaft zu dieser Zeit vorsieht, und das auf oftmals auf eine sehr pragmatischen und trocken Art und Weise.

Auch das Ende fand ich wirklich gelungen, auch wenn ich beim Täter eine, wenn auch nur sehr kleine, Ahnung hatte, schaffte es der Autor mich mit diesem Ausgang wirklich zu überraschen, das hatte ich so überhaupt nicht für mich auf dem Schirm.

Mein Fazit:
Ein gelungener Krimiauftakt, der mich mit seinem Setting und seinen Charakteren begeistern konnte, so dass ich mir direkt den Nachfolger gekauft habe.