Rezension

Richard im Exil im Palast der Propheten

Das Schwert der Wahrheit 02. Die Schwestern des Lichts - Terry Goodkind

Das Schwert der Wahrheit 02. Die Schwestern des Lichts
von Terry Goodkind

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Mammutwerk von über 1300 Seiten ist geprägt von der räumlichen Trennung zwischen Richard und Kahlan. Richard befindet sich zuerst auf dem Weg nach Tanimura und verbleibt anschließend dort zur Ausbildung bei den Schwestern der Lichts. Kahlan kämpft zunächst gegen die Armee der Imperialen Ordnung und dann gegen eigentlich Verbündete, die ihr jedoch ihren Vorsitz im Zentralrat der Midlands streitig machen. Diese räumliche Trennung schafft zwei vollkommen unabhängige Handlungsstränge, die zwar gegen Ende zusammen, doch weitestgehend nebeneinander herlaufen. Dies macht das Werk im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas zäh, vor allem da Richard und Kahlan sich nicht in Liebe von einander getrennt haben. Das Richard einfach nicht verstehen will, was Kahlan von ihm erwartet und dies vollkommen falsch deutet, hat wirklich an meinen Nerven gezerrt. Richard ist schon manchmal etwas zu halsstarrig dargestellt. So wie die gesamte Liebesbeziehung der beiden schon beinahe überzeichnet, mindestens aber sehr schmalzig ist.
Ich finde außerdem, dass die Handlung im Palast der Propheten meistens so dahinplätschert und sich nicht wirklich Atmosphäre aufbaut. Dies ist doch sehr schade, da Richard doch eine ganze Weile im Palast bei den Schwestern lebt.
Doch mit den Schwestern der Lichts, die dem Schöpfer folgen, und den Schwestern der Finsternis, die sich dem Hüter der Unterwelt verschworen haben, bringt Goodkind hier ein Element ein, dass im weitern Verlauf der Saga wichtig bleiben wird. Dieser klassische Konflikt von Gut gegen Böse wird hier in Schöpfer gegen Hüter bzw. deren Anhängern umgemünzt. Interessant ist daran vor allem, da im Palast der Propheten nicht bekannt ist wer dem Hüter anhängt und das dies durch die ausgeprägte Anonymität auch dem Leser nicht verraten wird.

Fazit: Trotz einiger Längen ist der zweite Teil der Saga im Großen spannend und aufgrund der neuen eingeführten Elemente auch nicht langweilig. Dieses Buch ist eine sinnvolle Weiterführung der Story aus Band 1 und bildet den Grundstein für die folgenden Bände.
Diese ersten beiden Bände kann man jedoch auch gut lesen, ohne zu planen den Rest der Serie zu lesen, da Beide eine in sich abgeschlossene Handlung haben.