Rezension

Roadtrip mit Gruselfaktor

Road of Bones – Straße des Todes -

Road of Bones – Straße des Todes
von Christopher Golden

Bewertet mit 4 Sternen

Die Kolyma ist eine Straße im tiefsten Sibirien, obwohl Straße  hier wahrscheinlich nicht unbedingt das beschreibt, was wir uns darunter vorstellen. Auf 1200 Meilen ist hier einfach eine Schotterschicht auf den Permafrostboden aufgebracht worden. Unter dieser Schotterschicht liegen die Überreste derer, die am Bau der Straße beteiligt waren, meist Gefangene aus den unzähligen Gulags, aber auch für Autofahrer wird die Kolyma oft zum eisigen Grab. Dieser Tatsache verdankt sie dann auch den Titelgebenden Beinamen Road of Bones, Straße der Knochen. 

Autor Christopher Golden schickt seine beiden Protagonisten Teig und Prentiss auf einen Roadtrip der besonderen Art. Filmemacher Teig steckt finanziell in der Klemme und hofft mit einer Reportage über diese unwirtliche Gegend aus seinem Tief zu kommen. Prentiss, Freund und immer wieder Geldgeber von Teig ist hauptsächlich dabei, um seine Investition zu schützen. 

Die Geschichte startet recht klassisch für diese Art Grusel mit einer Alltagssituation, der Leser erwartet in keiner Weise das, was später im Verlauf der Geschichte passiert. Ich mag diese vielleicht schon fast altmodische Art der Herangehensweise sehr, erinnert mich das Ganze doch etwas an Storys von Stephen King. Hier konkret musste ich stellenweise an seinen Roman "Duddits" denken.

In den ersten Kapiteln werden die wenigen beteiligten Figuren eingeführt. Hier hatte die Geschichte dann auch die ein oder andere Länge, einfach aber eben auch, weil man so gar nicht weiß, was der Autor einem eigentlich sagen will und dann, quasi aus dem Nichts, beginnt die Hetzjagd. Die Story spielt hier geschickt mit verschiedensten Horrorelementen, während manches recht detailliert beschrieben wird, bleibt anderes der Phantasie des Lesers überlassen. Bei einigen Szenen kam mir das Beschriebene etwas holprig daher, Handlungsabläufe vielleicht nicht unbedingt realistisch nachvollziebar. Wahrscheinlich würde einiges visuell besser funktionieren, aber das ist nur meine subjektive Meinung.

Das Buch vermischt recht spannend Legenden der indigenen Bevölkerung Sibiriens, mit ein bisschen Blair Wich Project und Reality TV Geisterjagd. Wer, wie ich, auf diese Art moderner Schauergeschichte steht, wird sich gut unterhalten fühlen.