Rezension

Romantischer Ausflug in die Highlands

Der Traum der Lady Flower -

Der Traum der Lady Flower
von Kristin MacIver

Bewertet mit 4 Sternen

Schottland 1485, als älteste Tochter des MacKay Clans soll Lady Flower als erste der Schwestern verheiratet werden. Doch von diesem Vorhaben ist Flower alles andere als begeistert, denn sie träumt davon eine Tierheilerin zu werden, um die Hochlandrinder ihres Clans versorgen zu können. Dafür müsste sie allerdings zur Ausbildung in ein anderes Dorf reisen, wovon ihre Familie nicht gerade begeistert wäre. Als dann ausgerechnet Cailan Sinclair, der Sohn des Freundes ihres Vaters, dazu beauftragt wird, für Flower einen passenden Ehemann zu finden, kann Flower es kaum fassen. Ausgerechnet Cailan, der selbst nichts anbrennen lässt, soll für ihr Wohl zuständig sein? Während dieser Suche nach einem Ehemann kommen sich Cailan und Flower allerdings näher als ihnen lieb ist, doch würde Flower für die Liebe ihre Träume aufgeben?
Ich bin ein bekennender Fan von Geschichten rund um Schottland und den verwegenen Clanführern und den starken Damen an ihren Seiten und dementsprechend gespannt war ich auf die Geschichte aus der Feder von Autorin Kristin MacIver.
Schon der Einstieg in den Roman gelang mühelos, denn die Autorin schreibt absolut bildlich und flüssig, so dass man sich sofort in den historischen Highlands befindet.
Die Geschichte ist absolut abwechslungreich, mal spannend, mal romantisch und mit ganz viel Humor wird hier von der Suche nach einem Ehemann für Flower erzählt, die eigentlich gar keinen haben möchte.
Das Setting, die schottischen Highlands, liebe ich einfach und dank des Schreibstils konnte ich die Hügel dieser mit den darauf grasenden Hochlandrindern regelrecht vor mir sehen und das Gras unter meinen Füßen spüren.
Natürlich bin ich ein Fan von starken, weiblichen Figuren und die drei Schwestern Flower, River und Leaf sind für die damalige Zeit äußerst moderne junge Frauen, die sich für ihre Wünsche und Träume einsetzen und diese auch lautstark vertreten. Historisch ist das alles andere als korrekt, doch für den Unterhaltungswert des Romans natürlich unabkömmlich. Gerade dieser Aspekt macht die Geschichte nämlich noch äußerst humorvoll, denn dieses Verhalten sorgt für den ein oder anderen Konflikt zwischen unseren Protagonisten.
Erzählt wird das Geschichte aus den beiden Perspektiven der Protagonisten Flower und Cailan und man darf hier lebhaft miterleben, was sie denken und fühlen.
Flower hat ihre eigenen Träume und Wünsche, gleichzeitig möchte sie natürlich nichts tun, was ein schlechtes Licht auf ihren Clan rückt. Ich mochte ihre aufgeweckte Art, ihre Liebe zu Tieren und den Traum nach eigenen Lebenszielen.
Auch Cailan fand ich sehr sympathisch, als Frauenheld nach außen, kämpft doch auch er mit den Erwartungshaltungen ihm gegenüber und vor allem ein Erlebnis seiner Vergangenheit lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Letzten Endes gibt es dann auch noch seinen Vater, der so einige Erwartungen an seinen Sohn hat und die Cailan äußerst schwer fallen.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich sehr langsam, aber umso glaubwürdiger und birgt einiges an Emotionen zwischen Knistern und Ärgern und es hat unheimlich viel Spaß gemacht, die beiden zu begleiten.
Letzten Endes sorgen dann noch einige Nebencharaktere für ein lebhaftes Bild, vor allem Flowers Schwester Leaf brachte mich immer wieder zum Schmunzeln und gerade auf ihre Geschichte freue ich mich ganz besonders.
Mein Fazit: Eine tolle historical Romance vor der traumhaften Kulisse Schottlands, die mit viel Gefühl, aber auch Spannung und Humor erzählt wird und die durchweg gut zu unterhalten weiß. Die Chemie zwischen den Protagonisten und die Darstellung ihrer Gedanken und Gefühle sind sehr gut gezeichnet und auch die Nebencharaktere bieten so einige Facetten, die den Roman lebhaft. Historical slow burn Romance, die zu unterhalten weiß und einfach Spaß macht.