Rezension

Sammlung von Klischees und ein offenes Ende überzeugen nicht

Die Pausenkicker – Anpfiff auf dem Schulhof -

Die Pausenkicker – Anpfiff auf dem Schulhof
von Andreas Schlüter

Bewertet mit 3 Sternen

Sammlung von Klischees und ein offenes Ende überzeugen nicht

 

Von diesem Buch hatte ich mir aufgrund der Werbe-Ankündigungen sehr viel mehr versprochen. „Eine Fußballserie für alle, ob Mädchen, ob Junge, ganz egal“. Der Teamgeist soll entscheidendes Thema sein. Wunderbar, dachte ich als Lesepatin. Doch nach Lektüre des Buches war mir klar, dass ich dieses Buch nicht mit „meinen“ Kindern lesen möchte.

Es geht um eine durchschnittliche Klasse mit Kindern unterschiedlicher Herkunft mit unterschiedlichen Begabungen. So weit so gut. Einige spielen in den Pausen regelmäßig Fußball. Im Gebüsch finden sie eines Tages einen halb verhungerten Hund, den sie „Referee“ (Schiedsrichter) nennen und der eifrig verschossene Bälle wieder zurückbringt. Er wird zum Maskottchen und Klassenhund erklärt. Als die Lehrer zu einem Pausenkicker-Meisterschaftspokal aufrufen, bei dem ALLE mitspielen müssen, gibt es erhebliche Diskussionen zwischen denen, die gar nicht mitspielen wollen und denen, die gut kicken können, zwischen Mädchen und Jungen usw. Das Buch endet, bevor das entscheidende Spiel überhaupt beginnt.

Das Buch ist eine entsetzliche Sammlung von Klischees. Der Dicke isst natürlich immerzu, steht sogar mit Stulle in der Hand auf dem Spielfeld. Mädchen schminken sich, haben Handtäschchen in der Schule und interessieren sich nur für Mode. Dicke und Mädchen können nicht fußballspielen bzw. stellen sich dabei dumm an. Die Handlung als solche lässt erst einmal eine gewisse Spannung erwarten, zeigt sich aber im Verlauf uneinheitlich zusammengeschustert. So taucht zum Beispiel ein heimatloser Hund auf, der kurzerhand zum Maskottchen erklärt wird. Niemand kümmert sich darum, ob dieser Hund einen Besitzer hat. Eltern scheint es auch egal zu sein, wenn der Hund von verschiedenen Kindern nach Hause mitgenommen wird. Dass dieser Hund im Fortlauf der Geschichte nicht ein einziges Mal mehr erwähnt wird, spricht ebenso sehr für eine willkürliche Anordnung von Szenen wie die Tatsache, dass das Buch mitten in Erwartung des Pokalspiels aufhört. So soll der Verkauf der Folgebände auf recht billige Weise angeleiert werden. Teamgeist wird in diesem ersten Band nur ansatzweise entwickelt, leider auch nicht wirklich nachvollziehbar.

Dieses Kinderbuch wirkt auf mich unausgereift zusammengeschrieben, mit einem ärgerlichen offenen Ende und groben Illustrationen, die eher ins Comichafte tendieren. Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen.