Rezension

Sanft flüstere ich dem Meer zu: Ich bin eine Insel. Und du hast mich Hause getragen

Vor mir nichts als Meer - Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds -

Vor mir nichts als Meer - Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrunds
von Tamsin Calidas

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein autobiografischer Lebensbericht einer Frau, die zusammen mit ihrem Mann London verlässt und auf die schottischen Hebriden zieht.

Sie hat viel Pech im Leben, z.B. ein schlimmer Unfall, sie kann keine Kinder bekommen, die Ehe zerbricht, sie bleibt allein zurück auf der Farm.
Alleine ist die Arbeit auf der Farm hart. Während sie die Tiere und die Natur liebt, bleiben ihr die Menschen der Insel fremd.
Sie wird von den Einheimischen nicht akzeptiert und so bleibt sie ganz für sich.

Ihr Entschluß trotz aller Widerstände zu bleiben ist stark.
Wie der Untertitel des Buches „Meine langsame Rückkehr vom Rande des Abgrundes“ andeutet, beginnt sie sich mit ihrem Leben zu arrangieren und ihren Platz in der Welt zu finden. Therapeutisch wird für sie das Schwimmen im Meer.

Die Beschreibungen sind sehr authentisch. Und oft nicht einfach zu verdauen, zum Beispiel die offene Feindseligkeit, die die Inselbewohner ihr entgegenbringen. Das ist manchmal beklemmend zu lesen.

Es gibt auch intensive Natur- und Tierbeschreibungen. Es ist kein Wunder, das Amy Liptrot, Autorin von Nachtlichter, im Zusammenhang genannt wird. Auch „Vor mir nichts als Meer“ ist ein gelungenes Stück Nature Writing!