Rezension

Schaurig-schöne Urban Fantasy mit viel Spannung

Jouline Johnson - Felizitas Montforts

Jouline Johnson
von Felizitas Montforts

„Jouline Johnson“ ist ein wunderbares Buch mit einer äußerst sympathischen Protagonistin und vielen spannenden Stellen. Ich kann so ziemlich jedem nur ans Herz legen, es zu lesen und bei mir hat es definitiv auch Potenzial zu einem Jahreshighlight.

Jouline Johnson hat ein ganz gewöhnliches Leben: Sie ist 24 Jahre alt, hat zwei beste Freunde und arbeitet in einer Massagepraxis. Das einzige Außergewöhnliche ist ihre Mutter, denn sie schreibt Liebesromane. Unter ihrem Pseudonym hat sie viel Erfolg, sie will jedoch unerkannt bleiben. Eines Tages stirbt sie, alles sieht nach einem Unfall aus. Doch dann entdeckt Jouline, von ihren Freunden JJ genannt, auf dem Dachboden, dem Reich ihrer Mutter, seltsamerweise einen Haufen Vampirromane und Fachlektüre zu dem Thema. Das findet sie äußerst verwunderlich, da es überhaupt nicht in das Genre ihrer Mutter passt. Doch auch in ihrem Träumen begegnet JJ in der nächsten Zeit einem seltsamen Mann. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass es eine Verbindung zwischen dem Mann aus ihren Träumen und den Vampirromanen ihrer Mutter gibt. JJ findet heraus, dass ihre Familie ein großes Geheimnis hat und sie das letzte Glied in einer Kette bedeutender Ereignisse ist.

 

Erst mal: Dieses Buch ist eine absolute Empfehlung meinerseits! Ich liebe die Geschichte und ihren Verlauf. Es geht gleich mal mit einem schockierendem Ereignis, dem Tod von JJs Mutter, los und bleibt aber durchgehend ziemlich spannend. Oft sind solche Vampirgeschichten wie diese sehr schwammig und die Spannung fühlt sich nicht echt an, sondern wird erzwungen. Das ist hier aber überhaupt nicht der Fall. Das Buch hat eine Spannungskurve wie man es sich nur wünscht, es gibt auch zwischendurch sehr spannende Stellen, die einem zum Weiterlesen animieren. Trotzdem merkt man, wie es sich zum Schluss hin zuspitzt und am Ende gibt es einen fiesen Cliffhanger. Trotzdem geht niemals die schaurig-schöne Atmosphäre nicht verloren und an manchen Stellen gruselte ich mit JJ richtig mit.

Sehr schön fand ich auch, dass es eine kleine Liebesgeschichte im Buch gab. Trotzdem drängte die sich nicht zu sehr in den Vordergrund und es ist und bleibt eindeutig ein Urban Fantasy- und kein Liebesroman. Auch das Thema Trauer fand ich sehr gelungen eingearbeitet. Man merkt, wie viel Arbeit und Recherche von Seiten der Autorin dahinterstecken.

Jouline ist eine sehr sympathische und authentische Protagonistin. Sie ist einfühlsam und hilfsbereit, vergisst aber trotzdem nicht auf sich selbst zu achten. Sehr realistisch beschrieben fand ich die Zeit kurz nach dem Tod ihrer Mutter. JJ war traurig und fiel in ein Loch, trotzdem stand sie dann irgendwann auch wieder auf und versuchte, in ihrem Leben wieder weiterzumachen. Dabei sind aber auch ihre beiden wunderbaren Freunde beteiligt. Spannend finde ich auch JJs Job, nämlich Masseurin. Es ist meiner Erfahrung nach ein eher untypischer Job für eine Buchfigur, trotzdem finde ich es schön, dass die Autorin hierbei von den Mainstream-Berufen abgewichen ist, da ihr Job schlussendlich auch noch eine kleine Rolle in der Handlung spielt. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist ihr Nachname. Johnson ist meines Empfindens nach kein typisch deutscher Name. Deshalb fände ich es irgendwie logisch, wenn JJ wissen wollen würde, woher ihr Nachname kommt. Möglicherweise wäre sie so auch auf die Vergangenheit ihrer Familie gestoßen. Es kann zwar schon sein, dass sie ihre Mutter schon mal gefragt hat und nichts herausgekommen ist, trotzdem war das für mich etwas unklar.

Das Cover finde ich an sich sehr schön, es stellt die etwas düstere Atmosphäre der Geschichte dar. Ich denke auch, die Person darauf ist Jouline. Unklar ist dabei für mich nur, was das für ein Ort ist, an dem man JJ hier sieht. Es könnte der Schauplatz ihrer mysteriösen Träume sein, allerdings hat sie da, soweit ich mich erinnere, ein rotes Kleid an. Mir gefällt es zwar wirklich, und ich spüre auch die Stimmung, die das Cover rüberbringen soll. Allerdings kann ich mich wirklich nicht erinnern, was für ein Ort das sein soll.

Felizitas‘ Montforts Schreibstil ist wunderschön und sehr angenehm zu lesen. Er hat mich sehr gefesselt und wollte mich das Buch (beziehungsweise den eBook-Reader ;D) nicht aus der Hand legen lassen. Doch auch die Stimmung der spannenderen Szenen und den Gefühlen von JJ für diverse Jungs hat er ausgezeichnet rübergebracht. Der Schreibstil war außerdem sehr angenehm und flüssig zu lesen und war auch nicht schwer zu verstehen.

 

„Jouline Johnson“ ist ein wunderbares Buch mit einer äußerst sympathischen Protagonistin und vielen spannenden Stellen. Ich kann so ziemlich jedem nur ans Herz legen, es zu lesen und bei mir hat es definitiv auch Potenzial zu einem Jahreshighlight.