Rezension

Schleppender Auftakt

Schneeblind -

Schneeblind
von Ragnar Jonasson

Bewertet mit 2 Sternen

Der angehende Polizist Ari und die angehende Ärztin Kristin leben zufrieden in ihrer kleinen Stadtwohnung in Reykjavik. Als Ari unerwartet eine Stelle im rauen Norden Islands, dem Fischerdorf Siglufjör∂ur, angeboten wird, nimmt er sofort diese Gelegenheit wahr, ohne den Ortswechsel vorher mit seiner Partnerin abzusprechen.

Als Fremder fällt es ihm sehr schwer in diesem Ort Fuß zu fassen. Nach einem vermeintlichen Treppensturz des bekannten Autors Hrólfur stürzt er sich gleich in die Ermittlungen und erntet Unwillen bei seinem Vorgesetzen.

 

 

Vorweg: Dunkel, Insel, Nebel und Frost haben mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen der jeweiligen Umgebung der Hulda Hermannsdottir, Ihre Gedanken und leisen Töne der Geschichte haben mich verweilen lassen und auch etwas ruhiger lesen lassen.

Der erste Band der Dark-Iceland-Serie hat mich hingegen enttäuscht. Wahrscheinlich handelt es sich sogar um dieselbe ruhige und leise Erzählweise, aber ich fühlte mich erschlagen von den vielen Lebensgeschichten der einzelnen Dorfbewohner. Vielleicht wollte der Autor das Dorf in seiner Gänze und Vergangenheit vorstellen, aber in zweidrittel des Buches haben die einzelnen Geschichten gar nichts miteinander zu tun. Als endlich einige Erzählungen und Beobachtungen zusammenpassen, werden die Zusammenhänge nur angedeutet. Der Leser wird im Unklaren gelassen und Ari ermittelt weiter, ist überrascht oder auch verängstigt, aber niemand weiß warum.

Die Klärung der Ereignisse erschien mir wie ein Déjà-vu mit Hercule Poirot.

Nach dem etwas amüsanten 46. Kapitel des Buches, war ich kurz im Zweifel, dem zweiten Band noch eine Chance zu geben, aber ich glaube nicht.