Rezension

Schockierend

Die Sekte
von Mo Hayder

In Mo Hayder's Roman geht es um eine Sekte, deren Angehörige sich auf einer Insel vor der schottischen Küste niedergelassen haben und um einen Journalisten, der dort eine Woche verbringt, um Interviews zu machen. Man glaubt, dort ginge der Teufel um.

In diesem Thriller von Mo Hayder geht es um den Journalisten Joe Oakes, der auf die Insel Cuagach Eilean, "Pig Island" genannt, von einer Sekte, die dort lebt,  eingeladen wird, um ein Interview zu führen. Man glaubt allgemein, dort ginge der Teufel um. Oakes will aufdecken, was dort wirklich vor sich geht - zumal er den Sektenführer von früher her kennt. Was er dann vorfindet, wird sein Leben komplett verändern...

Die Personen, die Hayder in ihrem Roman agieren lässt, scheinen alle "nicht ganz normal" zu sein. Oakes scheint von dem Sektenführer wie besessen und will ihn unbedingt entlarven; seine Frau und er sind so entfernt voneinander, dass sie nebeneinander wie zwei Fremde wirken, der Sektenführer Malachi Dove ist irre und gleichzeitig ziemlich gerissen... Es fällt schwer, einen der Charaktere sympathisch zu finden.

Die Spannung wird bis zum Schluss gehalten - bisweilen wurde ich tatsächlich atemlos. Es sind allerdings so einige Szenen darin, die nicht jeder mögen wird.

Was mich überrascht hat: Ich hatte dauernd das Gefühl, der Roman sei von einem Mann geschrieben - Hayder hat es verstanden, die Worte so zu setzen und sich so auszudrücken, wie es ein Mann (sie erzählt ja hauptsächlich aus Oakes' Perspektive) tun würde. Die Abschnitte, in denen sie seine Frau Lexie sprechen lässt, wirken anders auf mich.

Das Buch ist keine Lektüre für jeden Leser. Ich finde aber dennoch, es ist lesenswert.