Schön, aber nicht herausragend
Von der Lesprobe hatte ich mir deutlich mehr versprochen, als der Roman tatsächlich hergibt. Man liest das Buch schnell und fast an einem Stück. Es ist auch eigentlich ein ganz nettes Buch, jedoch finde ich die Handlung recht ereignislos. Das Ende überrascht und stimmt einen auch etwas traurig, da das Happy-End tatsächlich ein "erfundenes" ist. Mehr sei nicht verraten.
Aber nun zur Handlung: Erzählt wird in der Ich-Form aus Sicht der jungen Literatur-Studentin Alice, die in Cagliari auf Sardinien in einer Wohung in einem alten Patrizierhaus lebt. Dieses befindet sich in einer eher ärmlichen Gegend, in der die Bewohner bunt gemischt, aus allen Kontinenten stammen. Mit ihr im Haus wohnen u. a. die herzkranke Anna mit ihrer Tochter Natasha. Anna ist geschieden und schlägt sich mit Putzjobs durch. In der oberen, größten und schönsten Wohnung mit tollem Blick auf den Hafen wohnen die reichen Johnsons. Herr Johnson, ein älterer Violinist, wurde von seiner Frau verlassen und braucht dringend eine Haushälterin. Er bittet die junge Studentin um Hilfe und ihre Wahl fällt sofort auf Anna, die dann eine nahegelegene Arbeitsstelle hätte.
Anna gibt schließlich alle Putzstellen auf und ist zum Missfallen iher Tochter Natasha nur noch für Herrn Johnson da. Da er selbst relativ mittellos und auf das Geld seiner Frau angewiesen ist, unterstützt sie ihn schließlich bei den Lebensmitteln noch von ihrem Geld. Anna blüht in der Gegenwart des älteren Herrn förmlich auf, verliebt sich in ihn und zieht schließlich ganz beim ihm ein. Herrn Johnsons homosexuleller Sohn und Enkel treffen später aus Amerika ein und wohnen ebenfalls in der großen Wohnung. Auch Alice, bisher relativ zurückgezogen, blüht in der Gegenwart ihrer "neuen Familie" auf und genießt das Leben mehr als zuvor. Da sich ihr Vater früh das Leben nahm und ihre Mutter daraufhin psychisch erkrankte, hat sie nie ein richtiges Familienleben kennengelernt. Die Idylle währt so lange bis die Frau von Herrn Johnson schließlich zurückkehrt und Anna ihr so schönes Leben in der großen Wohnung aufgeben muß.