Rezension

Schön geschrieben

Die stolze Braut des Highlanders - Annika Dick

Die stolze Braut des Highlanders
von Annika Dick

Bewertet mit 5 Sternen

„...Fügsam war offensichtlich das letzte Wort, mit dem man sie beschreiben konnte...“

 

Wir schreiben das Jahr 1425. Für Caitriona Sinclair werden auf Rosslyn Castle in den Lowlands die Weichen für die Zukunft gestellt. Zusammen mit ihrem Bruder wird sie in die Highlands geschickt. Dort soll sie Ramsay MacKay heiraten. Die Mutter ist hochschwanger, deshalb werden sie die Eltern nicht begleiten. Weder Caitriona noch der Bräutigam sind von dem Arrangement begeistert.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Liebesroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Das liegt auch an dem angenehmen Schriftstil.

Die Protagonisten sind gut charakterisiert. Caitriona ist eine selbstbewusste junge Frau, die sowohl im Reiten als auch im Bogenschießen ihrem Bruder Monroe überlegen ist. Sie weiß, was sie kann und will. Obiges Zitat fasst Caitrionas Wesen gut zusammen.

Ramsay hat nach dem Tod des Vaters die Verantwortung für die Familie übernommen. Er ist bestimmend. Eine familiäre Katastrophe hat seinen Charakter mitgeformt. Nun setzt er auf Sicherheit. Das steht im Widerspruch zu Caitrionas Freiheitsdrang.

Die neue Familie möchte Caitriona das Leben so bequem wie möglich machen. Sie aber will nicht unter einer Schutzatmosphäre leben. Unter dem Männer im Schloss laufen Wetten, wie lange es Caitriona in den rauen Highlands aushalten wird.

Der Schriftstil des Buches ist gut an die aktuelle Situation angepasst. Land und Leute werden ausreichend beschrieben. Sehr behutsam wird das Geschehen in der Hochzeitsnacht erzählt. Knallhart dagegen sind die Dialoge zwischen Caitriona und Ramsay. Hier prallen zwei starke Charakter aufeinander. Zwei unterschiedliche Farben bringen Ramsays jüngere Brüder ins Spiel. Malcolm redet nicht viel. Dafür handelt er, wenn es notwendig ist. Er verfügt über eine hohe Menschenkenntnis. Alistair ist der Spaßmacher in der Familie. Er sag, was er denkt und provoziert, wenn es sein muss, auf positive Art. Höhepunkte in der sprachlichen Gestaltung waren für mich die Dialoge von Tasgall, dem Chief des MacKay Clans mit den verschiedenen Protagonisten. Er strahlt eine überlegene Ruhe aus. Aus jedem seiner Worte spricht Lebensweisheit und Verantwortungsbewusstsein.

Die unterschiedlichen Vorstellungen über das Zusammenleben zwischen Caitriona und Ramsay sorgen für eine permanente innere Spannung. Natürlich gibt es auch eine äußere Spannung. Die aber möge der künftige Leser selbst herausfinden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Eine starke Frau überzeugt die Männer von ihren Fähigkeiten.