Rezension

Schöne Fantasygeschichte

Zwergenschwert - Magdalena Ecker

Zwergenschwert
von Magdalena Ecker

Bewertet mit 4 Sternen

 Gremlinda entstammt dem Volk der Knocker, Goblins, die in Bergwerken leben und Edelsteine und -metalle für die Zwerge abbauen. Gremlinda ist anders als die anderen Knocker, sie sieht nicht nur anders aus sondern hinterfragt auch deren Vorstellungen und Handeln, wodurch sie sehr aneckt. Ihr größter Wunsch ist, einmal an die Oberfläche zu kommen. Als ihr dieser Wunsch eines Tages erfüllt wird, lernt sie eine neue Welt kennen, erfährt aber auch, wie wenig Wertschätzung die Zwerge ihrem Volk entgegen bringen. Trotzdem schließt sich sich dem Zwerg Dalin an, als dieser sich aufmacht, das Schwert Tyrfing zu finden. Die beiden bleiben nicht lange allein und erleben ein Abenteuer, wie sie es sich zuvor nicht hätten ausmalen können.

 

Magdalena Ecker hat eine interessante Welt entwickelt, voller faszinierender Wesen, aber auch mit persönlichen Problemen (Selbstbewusstsein und Mut entwickeln) und gesellschaftlichen Konflikten (Intoleranz und Rassismus), die wir auch aus unserer Welt kennen.

Die Autorin erzählt bildhaft, Charaktere und Umgebung werden vor dem inneren Auge lebendig. Die Geschichte ist sehr spannend, man legt sie nur ungern aus der Hand und berührt auch emotional. Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet und wecken Emotionen. Mir hat die Vielfalt der Wesen sehr gut gefallen, die Autorin bedient sich vorwiegend der nordischen und keltischen (schottischen, irischen, kornischen) Mythen. Schön fand ich auch, dass sie auf eine eigene Erzählung zurückgegriffen hat (aus der Anthologie (K)ein Weltuntergang), so dass jene nun eine Vorgeschichte dieser bildet.

Durch Gremlindas Entwicklung von der schüchternen, gemobbten Außenseiterin zum selbstbewussten und wertvollen Mitglied einer Gruppe, erhält die Geschichte eine wichtige Moral, die aber nicht aufgesetzt wirkt sondern sich aus der Geschichte selbst ergibt. Hätte die Autorin dies bis zum Ende durchgehalten, hätte ich gerne 5 Sterne vergeben, doch leider knickt sie gegen Ende ein und lässt Gremlinda dann doch nicht sie selbst sein, das Besondere der Geschichte wird dadurch sehr verwässert. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte gut, aber eben nicht mehr besonders.

Ich vergebe 4 Sterne für eine schöne Fantasygeschichte mit interessanten Charakteren und einer spannenden Handlung, die ich auf jeden Fall empfehlen kann.