Rezension

schöner, emotionaler Abschluss

Fluch der Engel - Jessica Itterheim, Diana Itterheim

Fluch der Engel
von Jessica Itterheim Diana Itterheim

Bewertet mit 4 Sternen

Der Abschluss der Engel-Saga ist da und ich kann nur empfehlen, Band 1 und 2 vor „Fluch der Engel“ zu lesen, da man sonst einfach Lesegenuss verpasst und tiefer in die Geschichte eintauchen kann, wenn man alle Zusammenhänge und Entwicklungen kennt. Möglicherweise spoilert die Rezension, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt- nur als Warnung vorweg!

 

 

Viele der bereits bekannten Charaktere tauchen auch im Abschluss der Trilogie wieder auf und mischen das Geschehen ordentlich auf. Aron hatte es ja schon im letzen Band nicht besonders leicht mit Lynn, hier macht sie es ihm allerdings noch schwerer und er muss Einiges ausbaden. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Lynn noch ein bisschen erwachsener werden würde im Verlauf der Geschichte, doch sie hat mit ihren teilweise sehr naiven Gedanken wieder dafür gesorgt, dass es immer neue Probleme gibt und damit auch ihre Liebe zu Christopher auf eine harte Probe gestellt.

Gern hätte ich zwischendurch intensiver in Christophers Kopf geschaut, um zu wissen, was er denkt, was er fühlt, was er befürchtet und vermutet, was mit Lynn los sein könnt, was sie verheimlicht und was er vorhat zu unternehmen. Diese Sicht bleibt dem Leser leider weitestgehend verborgen, obwohl ich da besonders neugierig drauf wäre. Als Rachenengel zu leben ist sowieso schon recht schwer, mit all diesen neuen Herausforderungen umgehen zu müssen, macht das bestimmt nicht einfacher.

 

Immer wieder überschlagen sich die Ereignisse, es muss schnell gehandelt werden, da die Bedrohung immer dichter kommt. Da wünscht man sich eigentlich nichts mehr als Liebe und Geborgenheit, nur wird das immer schwieriger, wenn man eigentlich keinem verraten darf, was bevorsteht. Lynn hat es wirklich nicht leicht und sie tut mir an vielen Stellen im Buch leid. Durch die Ich-Perspektive, die wir ja auch aus den ersten beiden Büchern schon kennen, bekommt man ihr Leid, ihre Wut und Angst sehr deutlich mit und kann sich gut mit ihren Gefühlen identifizieren. Besonders die gefühlvollen Passagen haben es mir in diesem Buch sehr angetan. An manchen Stellen habe ich Tränen in den Augen gehabt, weil mir die Geschichte sehr nah ging und man durch den flüssigen, mitreißenden Schreibstil so fest in der Story verankert ist, dass man nicht anders kann, als sich mitnehmen zu lassen- auf eine fantasievolle und gefühlvolle Reise in die Ungewissheit.

 

Einige Dinge bleiben zum Abschluss der Trilogie noch offen und werden der Fantasie des Lesers überlassen. Zwar hätte ich mir bei manchen Themen ein paar mehr Andeutungen gewünscht, in welche Richtung es sich entwickeln wird, jedoch kann ich auch verstehen, dass man den Raum für Wünsche und Hoffnungen lässt.