Rezension

Schöner winterlicher Roman in der verschneiten Kulisse einer schottischen Insel!

Winterwundertage - Karen Swan

Winterwundertage
von Karen Swan

Bewertet mit 4 Sternen

Alex, eine sehr erfolgreiche Unternehmensberaterin reist auf die schottische Insel Islay, um ihren neuen Job anzutreten. Sie hat den Auftrag erhalten, in der Whisky-Destillerie Kentallen mit dem Geschäftsführer und Erben des Familien-Unternehmens zu arbeiten, da dieser nach Meinung des Aufsichtsrats nicht auf dem richtigen Weg ist.
Aber solch einen „Kunden“ hat Alex noch nie erlebt. Lochlan „Lochie“ verweigert die Zusammenarbeit und ist nur ablehnend, kalt und aggressiv.
Alex ist verzweifelt und versucht alles, Lochie umzustimmen und sein Vertrauen zu gewinnen. Erst ein tragisches Ereignis in der Destillerie verändert bei Lochie etwas und die Situation zwischen den beiden ändert sich. Lochie nimmt Alex sogar mit zu einem Jagd-Wochenende auf den Landsitz seiner Freunde und sie kommen sich endlich näher.
Aber haben beide eine Chance, wenn sich Berufliches und Privates miteinander vermischt?

Karen Swan erzählt hier eine schöne und winterliche Geschichte mit einem besonderen Schauplatz. Die kleine Insel Islay vor der westlichen Küste Schottlands ist tatsächlich der Sitz von derzeit acht Whisky-Brennereien. Die hier im Buch erwähnte Destillerie ist natürlich fiktiv aber die Autorin hat sich offenbar mit dem Thema beschäftigt, so dass man im Verlauf der Geschichte so einige interessante Dinge über die Whisky-Herstellung erfährt.
Alex und Lochie als Protagonisten sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Lochie ist verschlossen und seine Abwehrhaltung und Unfreundlichkeit fand ich zunächst etwas befremdlich.
Alex kommt anfangs nur als luxusverwöhnte Geschäftsfrau rüber, was auch zu einigen humorvollen Situationen führt. Alex Reaktionen als ihr Gepäck nicht ankommt und sie geliehene, unmoderne Kleidung tragen muss oder als sie erfährt, dass sie in dem Bed & Breakfast, in dem sie unterkommt, das Bad mit mehreren Gästen teilen muss, sind schon witzig.
Es gibt allerdings auch mehrere sehr sympathische und warmherzige Figuren, wie z. B. die Wirtin des Bed & Breakfast.
Alex und Lochie entwickeln sich im Verlauf der Geschichte aber und verändern sich und ihr Verhalten, je mehr sie sich einander annähern.
Die Entwicklung der eigentlichen Liebesgeschichte beginnt aber recht spät, was ich schade fand, denn die Romantik bleibt da ein bisschen auf der Strecke.

Zwischendurch gibt es Einschübe, die eine andere Zeitschiene behandeln. Hier erleben wir ein historisches Ereignis im Jahr 1918, das sich zunächst überhaupt nicht einordnen lässt. Später stellt sich heraus, dass es eng mit Lochies Familiengeschichte verbunden ist.
Das war zwar unterhaltsam zu lesen, aber so detailliert für die Handlung eigentlich nicht erforderlich.

Es geschieht viel im Verlauf des Buches, was für reichlich Abwechslung sorgt und die Geschichte sehr unterhaltsam macht.
Alles ist abgestimmt auf schottische Lebensweise und Gebräuche und natürlich spielt die Tradition der Whiskyherstellung eine große Rolle.
Dazu kommt die schöne schottische Landschaft im Winter auf der Insel im Atlantischen Ozean, so dass sich ein rundes, stimmiges Gesamtbild ergibt.

Die Geschichte ist ziemlich komplex aufgebaut und es gibt immer wieder Wendungen und auch ein paar Überraschungen.
Das Setting und die Vorweihnachtszeit vermitteln eine schöne winterliche Stimmung, so dass es insgesamt ein unterhaltsamer Roman für kalte Winterabende ist, den ich gerne gelesen habe!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

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