Rezension

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Schräg, schräger - Antonio

Antonio im Wunderland - Jan Weiler

Antonio im Wunderland
von Jan Weiler

Antonio will mehr. Will übers Meer. Will Burger statt Pasta. Basta.
Beschreibung
Der italienische Gastarbeiter Antonio Marcipane hat alles erreicht: Er besitzt ein Reihenendhaus, ein schönes Auto und vier Dutzend Krawatten. Seine Töchter haben deutsche Männer geheiratet, und jetzt wartet ein entspanntes Rentnerdasein auf ihn. Wenn da nicht noch ein unerfüllter Traum wäre: Amerika. Da muss er hin - und sein Schwiegersohn muss mit. Nach dem Bestseller "Maria ihm schmeckt's nicht" der zweite Band über ein italienisches Gastarbeiterschicksal in Deutschland. „Antonio im Wunderland“ ist die ebenso herzerfrischende und witzige Fortsetzung von „Maria, ihm schmeckt´s nicht!“ Antonio Marcipane geht in Rente. Er hat nahezu alles erreicht, was er sich je gewünscht hat ein Reihenhäuschen, einen netten Schwiegersohn... Nur eines fehlt ihm noch zu seinem Glück. Antonio will eine Reise machen, nein nicht nach Italien. Er will nach Amerika, genauer gesagt nach New York. Denn dort vermutet er seinen alten Schulfreund Mauro Conti, der inzwischen ein gefeierter Architekt ist. Diesen muss er schließlich finden, wie er seinem Schwiegersohn eröffnet, denn nur dieser könne die Altstadt von Campobasso vor dem Abriss retten.
Leichter gesagt als getan, denn Antonio spricht so gut wie kein Englisch, aber das muss er ja auch nicht, denn schließlich hat er ja seinen Schwiegersohn. Und da dieser ja „keine dumme Salat“ ist, muss der kurzerhand als Organisator und Übersetzer mit.
Zuerst stimmt der Schwiegersohn freudig zu. Diese Vorfreude auf die Reise gibt sich allerdings sehr rasch, als er erfährt, daß außer ihm und Antonio auch noch dessen bester Freund Benno mitkommt. Benno´s Lebensmotto: „Watt wills`e machen? Kanns`e nix machen!“
Allerdings will der Autor/Schwiegersohn ja nicht riskieren, dass sein Schwiegerpapa verloren geht und so machen sie sich auf die große Reise....

Das Buch zeigt einmal mehr, daß in Italien nur eines gilt „die Familie, der Zusammenhalt und die Wurzeln“. Bei vielen Stellen musste ich schmunzeln und nicken, da ich selbst mit einem Italiener verheiratet bin, konnte ich viele Klischees nachvollziehen. Manche Dinge sind wirklich typisch italienisch.

Jan Weiler hat einfach ein Händchen für amüsante, kurzweilige und großartige Bücher. Man bekommt ein Gefühl für die Herzlichkeit und die Wärme, die in italienischen Familien herrscht. Man merkt auch wie sehr Herr Weiler seinen Schwiegervater schätzt und mag.

Herr Marcipane (als auch das Buch) mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich fand beides von Anfang an einfach nur zum schießen. Und ich würde es jedem empfehlen, der Italien mag und eine kurzweilige heitere Urlaublektüre braucht!

Ich hoffe auf einen dritten Teil! Also Herr Weiler, seien sie keine dumme Salat und machen sie sich bitte schnellstens an einen weiteren Teil! DANKE!