Rezension

Schwächer als die anderen

Verletzte Gefühle - Monica Murphy

Verletzte Gefühle
von Monica Murphy

Bewertet mit 2.5 Sternen

Cover

Das Cover sieht irgendwie schmusiger aus als die anderen Bände aber so 100%ig mit anfreunden kann ich mich nicht. Vielleicht liegt dass hier einfach daran, dass ich mir Colin ganz anders vorstellte. Er sollte doch kastanienbraune Haare haben und keine blonden Strähnen ... Findet ihr dass seltsam dass mich dass manchmal wirklich stört? Ansonsten passt es wieder gut zu seinen Vorgängern. Besonders der farblich einfach gehaltene Buchrücken lässt die Teile nebeneinander im Regal einfach toll aussehen. 

Handlung

Coln und Jen sind Kindheitsfreunde, Arbeiten zusammen und reden zu Hause kaum miteinander. Beide tragen ihre Dämonen mit sich herum. Behalten ihre Geheimnisse für sich und können sich selber nicht verzeihen. Und nun will Jen gehen. Es reicht. Das Schicksal zeigt ihr längst, das sie in dieser Stadt nur Unglück zu erwarten hat. Aber stimmt das auch? Oder versteift sie sich nur in diese Flucht, weil es bedeuten würde, Colin nie die ganze Wahrheit erzählen zu müssen?

 "Männer sind scheiße", stößt Fable so abrut hervor, dass ich zu lachen beginne. Ihr zufriedenes Grinsen verrät mir, dass sie genau das beabsichtigt hat: mich zum Lachen zu bringen." "Stimmt", sage ich. "Bis auf deinen:" "Oh bitte. Er ist weiß Gott nicht perfekt. Manchmal geht er mir tierisch auf den Senkel. Trotzdem, ich werde ihn behalten."

Colin kämpft jede Nacht mit seinen Albträumen. Aber er weiß, dass er sie verdient hat. Immerhin ist es seine Schuld, dass Danny gestorben ist. Dass all dies mit Jen passiert ist. Er hätte seine Versprechen einfach halten müssen. Nun musste er dafür büßen. Doch wie soll er nun auf Jen aufpassen, wenn sie gehen will?

Charaktere

In Band zwei der Reihe habe ich Jen und Colin ja unheimlich lieb gewonnen. Das war aber alles, bevor ich sie nun näher kennengelernt hatte. Denn während des Lesens wollte ich sie einfach abwechselnd schlagen. Fangen wir doch mit Jen an. Ladys First, also. Sie hängt noch sehr in der Vergangenheit fest, schämt sich wegen dem, was sie getan hat und ist oft zu impulsiv. Sie springt also, ehe sie überlegt wohin. Das wäre auch nicht schlimm, hätte sie nicht die Angewohnheit jeden, der sie dann auffängt - also Colin - zu unterstellen er würde ihr ja nur Almosen zuwerfen. Reine Freundlichkeit sieht sie bis zum Buchende nie in seinem Handeln. Auch bekommt sie nicht den Mund auf, um zu sagen, was sie will. Stattdessen erwartet sie eigentlich nur das er denn ersten Schritt tut. Wobei wir dann auch bei Colin wären. Er suhlt sich in Schuldgefühlen, stößt Jen immer weg, wenn es zu nah wird, und wartet im Grunde auch nur auf einen Schritt von ihr. Auch er bekommt trotz des coolen Chefgetue im Restaurant, nicht den Mund auf. Wirkt manchmal eher wie ein Teenager als wie ein gestandener Mensch. Klar hat, dass auch viel mit der Vergangenheit zutun, aber wenn beide Seiten nicht den Mund aufmachen und sagen, was nun los ist, dreht sich die Story endlos im Kreis. Und genau das passiert hier dann auch.

Schreibstil

 Genau wie in den anderen Bänden wechseln sich die Protas wieder mit dem Erzählen ab. Welches Kapitel gerade aus welcher Sicht geschrieben ist, sieht man an dem Namen, der darüber steht. Alt eingesessene Together forever Fans kennen das ja schon ^-^ Der Stil ist wieder genauso, wie man ihn von ihr kennt, auch wenn die Sprache teilweise etwas derber war. Es hielt sich im Allgemeinen aber alles noch im Rahmen.

Meinung

Wenn beide Seiten umeinander herumschleichen, kann das gut werden, muss es aber nicht. Und genau das passiert im dritten Band der Together forever Reihe. Sie schleichen umeinander herum, drehen Kreise, ergehen sich in Selbstmitleid statt einfach mal Klartext zu reden. Das führt dazu das es sich stellenweise zieht, ich kein Gefühl für die Charaktere bekam und diese aufregenden Herz-Klopf-Scenen - die wir aus den Vorgängern kennen - eigentlich nicht existieren. Da bringt es auch nichts die beiden einfach mal in irgendeine Affäre zu schubsen.
Das zusammengenommen dimmte meine Lebensfreude gewaltig. Aber der Absolute "Was soll das!" Moment kam dann gegen Ende.

Es könnte hier gleich ein kleiner Spoiler kommen, der aber nichts zur Story groß verrät, also musst du nun selber entscheiden, ob du weiter ließt oder nicht ^^.
 Jen wird fast von einem Kerl vergewaltigt, aber auf die Idee den anzuzeigen kommt weder sie, noch Colin. Nein, sie fahren einfach nach Hause und "feiern ihre Wiedervereinigung". Also wirklich ... was soll uns das jetzt mit auf dem Weg geben? Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber aufgeredet habe. Genauso wie dämlich - man kann nach dieser Szene einfach nicht mehr diplomatisch sein! - ein anderes Mädchen in diesem Zusammenhang reagiert.