Rezension

Gefangen im Dschungel der Schuldgefühle...ein ganzes Buch lang

Verletzte Gefühle - Monica Murphy

Verletzte Gefühle
von Monica Murphy

Nun ja, ich muss zugeben, nachdem ich die Geschichte um Fable und Drew in "Together forever" wirklich gerne gelesen habe, war ich jetzt doch etwas enttäuscht von diesem Buch, so dass ich lange zwischen zwei und drei Sternen geschwankt habe. Glücklicherweise kann man hier ja auch halbe Sterne geben, so dass ich diese Option dann einfach genutzt habe.

Colin liebt Jen und Jen liebt Colin, doch beide haben mit ihren eigenen inneren Dämonen zu kämpfen, die sie daran hindern, diesen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Als Jen beschließt, dass sie so nicht weiter leben kann, immerhin leben Colin und sie auch in einer gemeinsamen Wohnung und arbeiten zusammen, gerät das ganze Gefüge in Aufruhr.
Colin muss sich entscheiden, ob er die Frau verliert, die er schon seit Ewigkeiten liebt oder ob er zu seinen Gefühlen steht.

So weit, so gut - oder auch nicht. Dieser Kampf zieht sich in recht selbstzerfleischender Weise über die ersten gut 40% des Buches hin, dann endlich, als man hofft, dass Colins Verstand endlich zum Vorschein kommen und ihm zeigen könnte, dass jetzt doch mal alles gut werden könnte, kommt immer wieder etwas dazwischen, ganz unverhofft und Jens Selbstzweifel werden wieder doller und.... ja, irgendwie fehlte mir wirkliche Handlung. Okay, das bin ich von Monica Murphy gewohnt, aber hier hatte ich doch das Gefühl, durch ein Meer von deplazierten Schuldgefühlen und Selbstzweifeln zu waten und die Gummistiefel vergessen zu haben.
Obwohl ich doch bei Büchern eher recht rührselig bin und des Öfteren still und heimlich meine Taschentücher zücke, bestand diese Gefahr bei diesem Buch irgendwie so gar nicht, im Gegenteil, es bestand eher die Gefahr, Beulen zu bekommen, weil ich mir vor Frust an den Kopf schlage ob der Begriffstutzigkeit der Beiden.

Insgesamt empfand ich das Buch als pathetischer und vom Klang her als etwas anders als "Together forever", ob das nun am Buch selbst oder an der Übersetzung liegt, vermag ich nicht zu sagen, aber ich hatte auch sprachlich mehr Probleme, mich auf das Buch einzulassen.

Schade, ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, aber irgendwie sprachen mich die Charaktere nicht wirklich an, außer Fable natürlich, die hier auch wieder in Erscheinung tritt. Die beiden Protagonsiten sind so in ihren Selbstzweifeln und ihren Schuldgefühlen gefangen, dass man sie als Menschen für mein Empfinden kaum kennenlernt.

Kommentare

herminefan kommentierte am 15. August 2015 um 15:28

Hey :)

So ähnlich habe ich das Buch auch empfungen, Drew&Fable fand ich klasse und auch da gab es ja viel Gefühlsdrama, aber erstens konnte ich es da besser nachvollziehen und fand aber auch einfach die Charaktere besser. Hier dachte ich mir auch nur noch ganze Zeit: Meine Güte, jetzt kommt endlich zusammen, ihr liebt euch doch und habt auch nicht wirklich Gründe, die dagegen sprechen. Er mit seinen übertrieben Schuldgefühlen und sie mit... irgendwie habe ihr Problem nie ganz verstanden, sie hätte es ihm einfach erzählen können, so ein bisschen hätte er es sich ja auch schon denken können...