Rezension

Sehr düster

Wind in deinen Segeln -

Wind in deinen Segeln
von Jessica Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag den Schreibstil von Winter eigentlich. In diesem Roman hat sie aber leider einen sehr düsteren Ton getroffen. 

Em, noch 17, ohne Vater und dafür mit einer grauenvollen Mutter aufgewachsen, hat diese verlassen, um eine bessere Perspektive zu haben, kehrt nach 3 Jahren in New York zurück zu ihren jüngeren Geschwistern, um sie aus dem versifften Loch zu retten. Auf dem Weg streikt ihr Auto, sodass sie erst einmal darauf warten muss, ihr Auto repariert zu bekommen. So lernt sie den Mechaniker Gabe kennen, der ebenfalls nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt ist. Auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen... 

Insgesamt ist der Roman nicht leicht, es werden wirklich viele schwer verdauliche Themen angesprochen und so hatte ich während des Lesens immer ein flaues Gefühl in der Magengegend. Mit jeder Seite wurde es frustrierender, da einfach nichts im Leben Ems glatt zu laufen schien. Es handelt sich um keine gewöhnliche Liebesgeschichte mit süßen Dates. Drama und reale Probleme stehen im Vordergrund. 

Dieser Roman zeigt zudem deutlich, in was für einer männerdominierten Gesellschaft wir leben und es ist fast schon deprimierend. Eine frisch 18-Jährige kann allein nichts gegen ihre vernachlässigende und absolut unzuverlässige Mutter und ihre vielen gewalttätigen Partner anrichten. Ein Mann, Gabe, muss her und ihr alles auf dem Servierteller liefern. Die Anträge für das Jugendamt, das Geld, das Auto, die Unterkunft, die Verpflegung, den Anwalt... Schade, ich hätte mich gefreut, wenn sie all das aus eigener Kraft geschafft hätte, aber das wäre wohl desillusioniert von mir. 

Schließlich folgt ein offenes Ende, sodass man gezwungen ist, Band 2 zu lesen.