Rezension

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Sehr enttäuschend!

Ziemlich beste Freunde - Philippe Pozzo di Borgo

Ziemlich beste Freunde
von Philippe Pozzo di Borgo

Bewertet mit 0.5 Sternen

Ich kann micht den meisten Rezensionen hier nur anschließen.
Das Buch ist leider sehr schlecht, völlig überbewertet und zwar aus folgenden Gründen.
a) besteht das Buch nur aus einzelnen Absätzen und selten aus einem mehrseitig zusammenhängenden Text. Diese Absätze (meist 3-5 pro Seite) welchen immer zwischen Vergangenheit, Gegenwart, Zukunfswunsch. Die Träume, Alpträume, Halluzinationen und Wunschvorstellungen sind sehr verwirrend.
Somit springt es in der Zeit immer hin und her
b) Finde ich die Erzählweise absolut gefühlskalt. Einzig wenn es um seine Frau und die Fehlgeburten ging, kommen ein bisschen Gefühle auf. Auch ich zweifel, ob man sich nach Jahrzehnten noch so detailliert an seine Halluzinationen erinnern kann.
Das ganze klingt für mich persönlich zu gestellt - und das echt schlecht.
c) Geht es in dem Buch zu 2/3 nicht um diese anglich wunderbare Freundschaft. Den ersten Teil mit der Familienchronik kann man getrost weglassen.
und vor allem
d) Abdel. Er ist so ein Thema für sich. Nie habe ich von einem verantwortungsloseren Helfer gelesen. Er findet es nicht nur cool, ein Auto nach dem anderen zu schrotten und mit hoher Geschwindigkeit duch die Stadt zu rasen (was da alles passieren kann), er jubelt seinem angeblichen Freund auch Drogen unter, verstrickt ihn in seine Kriminellen machenschafften, Dealt, stiehlt; verschlägt grundlos Leute, bricht anderen Knochen.
Des Weiteren ist er mit seiner Ansicht sehr Frauenverachtend.
Sehr bitter ist mit aufgestoßen, wie profan erzählt wird, dass er bei einer Massenvergewaltigung dabei war.Ironie on Da er aber "nur" zugesehen hat, bin ich dafür ihn für den Held des Jahres zu nominieren Ironie off.
Einfach ein assoziales, schäbiges Verhalten, auf das er anscheinend noch stolz ist.
Gott sei dank, habe ich dieses Buch geliehen bekommen, sonst hätte ich mich in Grund und Boden geärgert.
Der Film mag ja ganz gut sein (habe ihn nicht gesehen), doch dort wird Abdel auch als nett und lustig, wenn auch ein bisschen verschlagen dargstellt.
Eine sehr starke Beschönigung.
Eine große Enttäuschung, und ich weiß nicht, ob sich der Autor gut getan hat, dieses Buch zu veröffentlichen. Ich denke, es schadet eher seinem Ruf, besonders nach diesem (anscheindend) großartigen Film.
Einfach ein peinliches Werk!