Rezension

sehr guter dänischer Krimi mit Unterhaltungswert

Der Judaskuss - Anna Grue

Der Judaskuss
von Anna Grue

Bewertet mit 5 Sternen

„Der Judaskuss“ von Anna Grue ist der zweite Fall für den Detektiven Dan Sommerdahl. Er ist durch die örtliche Zeitung bekannt als der „glatzköpfige Detektiv“. Für ihn ist jedoch klar, dass die Detektivarbeit eine einmalige Sache gewesen ist. Als er dann jedoch erfährt, dass die Kunstlehrerin seiner Tochter Laura von einem Heiratsschwindler ausgeraubt wurde, lässt er sich nicht lange bitten und stimmt zu noch einmal als Privatdetektiv zu ermitteln. Er möchte den Heiratsschwindler finden und Ursula (der Kunstlehrerin) ihr Geld wiederbringen. Ungefähr gleichzeitig mit dem Verschwinden von Ursulas großer Liebe passiert ein grausamer Mord an einem It-Spezialisten. Alles deutet darauf hin, dass er mit einem Computermonitor in seiner eigenen Gartenhütte ermordet wurde. In diesem Fall ermittelt Dans Freund Kommissar Flemming Torp. Doch schon bald werden sich die Wege der beiden Freunde bei den Ermittlungen kreuzen.

Inhalt:

Die Geschichte, die dieser Krimi erzählt, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist zum einen sehr spannend und an anderen Stellen ist sie eher wie ein Roman. Mir hat dies sehr gut gefallen, da der Fokus des Buches zwar auf den Ermittlungen der beiden Freunde liegt, jedoch auch deren Privatleben in diesem Buch nicht zu kurz kommt. Ich finde es gut, wenn die handelnden Personen neben ihrer Arbeit auch ein Privatleben haben, welches im Buch behandelt wird. Auch das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen, da der Leser zwar etwas ahnen konnte, es jedoch am Ende eine unerwartete Wendung gab, sodass das Ende nicht vorhersehbar ist. Ansonsten hat mir sehr gut gefallen, dass nicht nur der Mord im Mittelpunkt des Buches stand, sondern auch der Heiratsschwindler, der Ursula um ihr Geld betrogen hat. Es handelt sich also nicht um einen Krimi im klassischen Sinne.

Schreibstil und Aufbau des Buches:

Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen, da das Buch in viele, relativ kleine Kapitel unterteilt ist, die jeweils einen zeitlichen oder inhaltlichen Abschnitt zusammenfassen. Die Kapitel  enthalten als Überschrift den jeweiligen Zeitpunkt, sodass sich der Leser daran sehr gut orientieren kann.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Sie hat einen sehr lebhaften Schreibstil, sodass man sich das Geschehen des Buches sehr gut bildlich vorstellen kann. Sie hat es außerdem geschafft sowohl spannende Stellen zu erzeugen, als auch entspannte unterhaltsame Abschnitte. Diese Mischung aus Spannung und Unterhaltung hat mir extrem gut gefallen.

Charaktere:

Die Charaktere, die die Autorin in diesem Buch geschafften hat, haben mir alle samt sehr gut gefallen. Es gibt natürlich Figuren, die ich mehr oder weniger mochte als andere, aber insgesamt hat sie ein buntes Portfolio an unterschiedlichen Figuren geschafften, die sich in ihrem Charakter und ihrem Temperament stark unterscheiden. Die beiden Ermittler beispielsweise sind sehr unterschiedlich, da Flemming eher überlegt und durchdacht handelt und Dan eher impulsiv und aus dem Bauch heraus. Dies führt zwar sehr selten zu Harmonie zwischen den beiden, bringt sie in ihren Ermittlungen jedoch weiter. Auch der vermeidliche Heiratsschwindler ist eine sehr komplexe Struktur, die der Leser im Laufe des Buches immer besser kennenlernt.

Cover:

Das Cover des Buches hat mir besonders gut gefallen. Ich finde es sehr ansprechend gestaltet, sodass es mich direkt neugierig gemacht hat. Wenn ich dieses Buch in der Auslage einer Buchhandlung gesehen hätte, hätte ich es mir auf jeden Fall angesehen und wahrscheinlich aufgrund des Klappentextes auch gekauft. Ich finde  auch, dass das Cover sehr gut zu einem in Dänemark spielenden Krimi passt. Ich kann jedoch nicht genau sagen, wieso ich das finde.

Fazit:

Ich kann „Der Judaskuss“ von Anna Grue nur jedem empfehlen, der gerne gute dänische Krimis liest. Ich fand diesen Krimi sehr abwechslungsreich, da nicht nur der Mord im Mittelpunkt des Geschehens steht, sondern auch die Suche nach dem vermeidlichen Heiratsschwindler und das Privatleben der handelnden Personen. Da mir der Schreibstil der Autorin extrem gut gefallen hat, werde ich nun auch andere Bücher der Autorin lesen.