Rezension

Sehr klischeehaft

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs -

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
von Andreas J. Schulte

Bewertet mit 3 Sternen

Zu allererst hat mich das elegante Cover mit seinen Ziselierungen auf gedeckten Blau sofort angesprochen. Zusätzlich liebe ich historische Romane über Frauen, die sich den Konventionen ihrer Zeit widersetzt haben und einen großen Einfluss auf die Geschichte hatten.

 

 

 

In der Geschichte begleiten wir Hildegard von Bingen und ihre Novizin Elisabeth zu Verhandlungen über die Königsnachfolge. Jedoch geraten sie schon bald in den Kreis der Verdächtigen eines Mordes im Kloster Disibodenberg.

 

 

 

Der lockere Schreibstil sorgt für angenehme Unterhaltung, aber die Handlung leidet unter mangelnder Spannung und verläuft größtenteils ruhig. Die kriminellen Elemente sind vorhersehbar und es fehlen überraschende Wendungen und Originalität. Der historische Kontext wirkt stereotyp und oberflächlich. Die Charaktere, insbesondere die Nonnen, sind zugänglich und humorvoll, doch der Fokus liegt mehr auf Elisabeth als auf Hildegard. Und hier liegt für mich das Hauptproblem. Ich wollte eine Geschichte über eine historisch bedeutende Frau lesen, stattdessen konzentriert sich der Großteil der Handlung auf eine Protagonistin, die übermäßig talentiert und klug ist. Natürlich gab es auch Nonnen, die ähnliche Eigenschaften besaßen, aber diese Novizin wurde zu sehr in die Rolle einer zu Unrecht unterschätzten Powerfrau gesteckt.

 

 

 

Insgesamt hat der Krimi nicht das erhoffte Setting geboten. Zudem war es für mich kaum spannend. Selten hab ich solange gebraucht um das Buch auch endlich zu beenden.