Rezension

Sehr konstruiert und zu komplex für die Kürze des Buchs

Inselluft -

Inselluft
von Jette Hansen

Bewertet mit 2 Sternen

Zu viele Themen, die dann nur oberflächlich oder sehr rosarot angegangen werden, fehlende Triggerwarnungen – Aber tolles Setting

Der Klappentext versprach einen Wohlfühlroman und Urlaubsfeeling. Wer kann da schon wiederstehen? Ich definitiv nicht, doch war ich relativ unvorbereitet, was die Komplexität der Themen in diesem Buch angeht. Denn die Themen, die - leider auch meist nur sehr oberflächlich - behandelt werden, sind stellenweise recht heftig. In meinen Augen sind hier sogar Triggerwarnung notwendig, auch wenn das vielleicht ein bisschen den Handlungsstrang vorweg gespoilert hätte. An der ein oder anderen Stelle hat mich sogar stark irritiert, wie oberflächlich mit der jeweiligen, mitunter hochsensiblen, Thematik umgegangen wurde.

Auch mit den Charakteren bin ich größtenteils nicht warm geworden, was nicht zuletzt auch mit einigen Entscheidungen und Aussagen zusammenhing, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Marten und Sven sind blass geblieben und haben wenig Raum bekommen, sodass man sie nur in Ansätzen kennenlernen konnte. Die Nebenschauplätze waren dafür stellenweise zu präsent und generell wirkten die Dialoge oftmals recht steif. Auch manche Wendungen waren für mich so an den Haaren herbeigezogen oder zwanghaft weichgespült, dass sie mich nicht überzeugt haben. Vielleicht ist das auch ein Stück weit der Kürze des Buches geschuldet, doch insgesamt war die Handlung für mich zu gestellt tragisch und konstruiert, an anderen Stellen hat sie nicht die Aufmerksam erhalten, die ich mir wünschen würde, wenn man solche Thematiken anspricht. Das Ende setzte dem Ganzen in meinen Augen noch mal die Krone auf.

Der Schreibstil hingegen hat mir recht gut gefallen. Das Buch ließ sich daher recht gut lesen. Die Beschreibungen der Landschaft waren wirklich himmlisch und man konnte sich gut wegträumen. Zudem ist das Cover wirklich wunderschön.