Rezension

Sehr poetisch und schön

Der Garten der Erinnerung - Rachel Hore

Der Garten der Erinnerung
von Rachel Hore

Bewertet mit 4 Sternen

2006:
Der Tod ihrer Mutter Maureen und die Trennung von ihrem Lebensgefährten Jake Friedland haben Melanie „Mel“ Pentreath tief getroffen und sie veranlasst sich ein Auszeitsemester zu nehmen. Über einen Kontakt ihrer Schwester Chrissie mietet sie ein kleines Cottage in Lamorna, Cornwell, um hier ein Buch über die Künstler von Newlyn und Lamorna zu schreiben. Ihr Vermieter Patrick Winterton, der das Anwesen mit dem Cottage von seinem Onkel Val geerbt hat, ist ihr auf Anhieb sympathisch. Er betreibt zusammen mit seinem Freund Geroff eine Internetfirma und vermarktet Erfindungen. Er will Geroff auszahlen und sich evtl. in Merryn Hall niederlassen. Ein Bild im Herrenhaus mit den Initialen P.T. bewegt Mel dazu, sich auch der Geschichte von Merryn Hall anzunehmen. Als Mel bei der Beerdigung einer kleinen Maus unter einem Gebüsch einen Pflanzstab mit einer kleinen Meerjungfrau drauf findet, beginnt die Reise in die Vergangenheit. Bei der Suche nach der Vergangenheit und der gemeinsamen Arbeit in dem „Garten von herzerzreißender Trostlosigkeit“, wie in Patrick beschreibt, kommen sich Mel und Patrick näher. Aber auch ein junger Surfer, Matt Price, hat ein Auge auf Mel geworfen...

1911:
Kurz vor dem Tod ihrer Stiefmutter Adeline erfährt Pearl, dass Arthur Reagan, ein bekannter Maler, der ihr in den vergangenen Jahren das Malen und Zeichnen näher gebracht hat, ihr leiblicher Vater ist. Als Adeline stirb, kommt Pearl Treylown auf Empfehlung ihrer Tante Dolly Roberts als Hausmädchen nach Merryn Hall zu Familie Carey. Hier nimmt sich Charles, ein Neffe der Familie, der auch als Maler bekannt werden will, Pearls an, unterrichtet sie weiter im Malen und verliebt sich in das Dienstmädchen. Ein inniges Zusammensein bleibt nicht ohne Folgen, die Familie erfährt davon und schiebt Charles nach London ab. Um nicht auf der Straße zu stehen, heiratet Pearl den Gärtner John Boase und bekommt Sohn Peter...

Wunderbare Beschreibungen des verwilderten und langsam wieder in seinen alten Zustand übergehenden Gartens, der Landschaft Cornwells und seiner Bewohner machen Lust, diese Gegend einmal zu besuchen. Die Geschichte von zwei Menschen, die gerade einen Verlust erlitten haben, sich nun ganz langsam annähern und erkenne, dass dies nicht ganz so einfach ist, lässt sich leicht und flüssig lesen. Sie lässt keine Langeweile aufkommen und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

FAZIT:
Ein wunderbares Buch voller Poesie, Liebe und Leidenschaft, genau richtig für gemütliche Abende auf der Couch.