Rezension

Sehr spannend, aber teilweise auch recht brutal

Zibulla - Nix für ungut! - T. D. Reda

Zibulla - Nix für ungut!
von T. D. Reda

Cooler Privatdetektiv ermittelt mit eigenwilligen Methoden und lockeren Sprüchen im Ruhrpottmilieu

Tibor Zibulla ist Privatdetektiv und verteidigt auf der Straße den Pornostar Vicki de Winter ohne zu wissen, wer sie ist. Da diese sich verfolgt fühlt, engagiert sie Zibulla, um den Stalker zu überführen. Er findet heraus, dass ihr gesamtes Haus verwanzt ist und will dem Täter eine Falle stellen. Dummerweise wird er dabei aber selbst überwältigt und findet sich am nächsten Morgen neben der toten Vicki de Winter wieder an einem Tatort, der stark an einen Pornoset erinnert. Kurz darauf wird er verhaftet.

Als die Polizei ihn frei lässt, weil er den Mord nicht begangen haben kann, ermittelt er auf eigene Faust weiter und gerät dabei immer tiefer in ein Netz von politischen Machenschaften, Russenmafia und rechtsradikaler Szene.

Der Protagonist ist ein waschechter Ruhrpottler mit der Kraft eines Bullen, der immer einen dummen Spruch auf den Lippen hat, dabei aber extrem clever ist. Die Sprache fand ich anfangs etwas derb, aber sie passt zu Zibulla und ich hatte mich schnell daran gewöhnt. Woran ich mich allerdings nicht gewöhnt habe, ist seine teilweise sehr brutale Art. Das passt eigentlich nicht zu einem Privatdetektiv, der darauf bedacht ist, unerkannt zu bleiben. Zibulla hinterlässt überall seine Spuren an den Körpern der Leute, die ihm im Weg stehen. Wenn dann mal einer draufgeht, war das halt Pech. Und bei der Polizei kommt er immer damit durch. Das fand ich etwas realitätsfremd.

Dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen. Der Spannungsbogen hält sich von Anfang bis zum Schluss mit teils unerwarteten Wendungen. Das ist es, was einen guten Krimi für mich ausmacht. Als Bewertung gebe ich daher gute 4 von 5 Sternen.