Rezension

Selten wurde Trauer besser beschreiben

Was ich dir noch sagen wollte - Tom McAllister

Was ich dir noch sagen wollte
von Tom McAllister

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Sag wohin du willst, ich folge dir"

"Deine Traurigkeit hat etwas von Arroganz, diese Idee, dass alle sich für deine Lage interessieren müssen, selbst die, die ihre eigenen Verluste zu betrauern haben, selbst die, die dich und Kait ja gar nicht kennen, und das alle begreifen sollen, dass sie Kait hätten kennen müssen."

Worum es geht: 

Hunter hat seine Frau Kait geschwängert und sie damit umgebracht. Hätte er Anthrax in ihr Essen gemischt, hätte man ihn ins Gefängnis gesteckt so aber wird er bemitleidet für sein trauriges Schicksal. Hunter verliert seinen Sinn im Leben und egal was er tut Kait ist tot und ist tot und ist tot und ist tot und kommt niemehr zurück. Doch ein letztes Mal will er Kaits Wünsche erfüllen.

"An manchen Tagen kannst du einfach nicht"

Meine Meinung: 

Überraschungshit für mich. Ein sehr bekanntes Thema das es in dieser und vielen anderen Varianten schon mehrfach auf dem Markt gibt und dennoch weiss Mcallister es überraschend zu gestalten. Der Stil macht den Scharm des Buches aus, hat mich öfters überrascht und mitleidig aufseuzen lassen. 

Das Schwarzhumorige stört bei dem Thema überhaupt nicht. Hunter, der sich selbst am Tod seiner Frau die Schuld gibt und gar nicht aus der Trauer raus will, war eine angenehme Hauptfigur. Ich nehme dem Autor ab, sich mit Trauer auszukennen. Der Roadtrip durch Amerika, ein Reisender sollte erstmal sein Zuhause kennen bevor er in die Welt hinaus geht, macht das Buch zu mehr als nur ein Trauerbuch und dürfte Geschlechtsneutral zu begeistern wissen. 

Positiv: 

- Die Darstellung von Trauer

Negativ: 

- Sherry und die Brüder werden mir ein wenig zu proletenhaft dargestellt. 

"Manchmal lastet die Traurigkeit so schwer auf dir, dass du gar keine Luft mehr kriegst."