Rezension

September 1939

Das Los der Männer -

Das Los der Männer
von Ellin Carsta

Bewertet mit 4 Sternen

 

 

Es ist September des Jahres 1939, auch in Bernried am Starnberger See ist es mit der Ruhe vorbei. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen und droht alle ins Verderben zu stürzen. Für Wilhelm Lehmann und Paul-Friedrich von Falkenbach zählt nur die Frage, wie schütze ich die Meinen davor, in diesen Krieg ziehen zu müssen? Wie die Familie vor dem Unheil bewahren?

Wilhelmine hingegen wartet immer noch auf ein Lebenszeichen von Martin. Lebt er noch? Haben sie noch eine gemeinsame Zukunft? Bei Clara ist es genau das Gegenteil, eigentlich könnte sie glücklich sein, denn sie ist schwanger. Doch sie kann ihre Ängste aus der Vergangenheit nicht abschüttelt und ist unglücklicher denn je. Für die Familien bleibt nur die Sorge, wie geht es jetzt weiter? Wie werden wir diese Zeiten überstehen?

 

„Die Falkenbach-Saga“ geht nun mit dem bereits 6. Band „Das Los der Männer“ weiter und ich war schon gespannt darauf, wie sich die Familiendramen weiterentwickeln werden. Ich lese diese Reihe gern und war dementsprechend schnell wieder mit der Geschichte vertraut. Diesmal geht es allerdings ein wenig heftiger zur Sache. Und dabei meine ich nicht unbedingt nur im Sinne von Gewalt oder Ähnlichem. Ellin Carsta geht in ihrer Saga, was die historischen Ereignisse betrifft, chronologisch vor. Im Jahre 1939 hat Hitler die Macht bereits voll im Griff und bestimmt die Lage der Nation. Jetzt hat er zum Sturm auf Polen aufgerufen und genau diese Rede wurde im Rundfunk übertragen. Die Autorin hat sich dafür entschieden, diese Rede auch hiermit einfließen zu lassen. Ich bin mir immer noch nicht so sicher, ob ich dies wirklich in ihrer vollen Länge gebraucht habe. Es ist erschreckend, was Worte alles bewirken können. Genau wie die Familien fand ich diese Rede grauenvoll.

 

Das Leben der Menschen in Bernried geht dann seinen gewohnten Gang weiter. Jeder hat seine Probleme, die geklärt werden wollen oder wo Lösungen gefunden werden müssen. Besonders Clara fand ich hier sympathisch. Fast hat sie mir leidgetan in ihrer Angst vor ihrer Zukunft. Bei Wilhelmine habe ich mich wirklich gefragt, wie es kommt, dass sie immer noch so furchtbar naiv, ja fast schon dumm ist. Am Ende hatte sie aber mein volles Mitgefühl. Die Männer machen auch in diesem Teil wieder, was sie am besten können, sie sorgen für Lösungen und zeigen, wie wichtig gerade finanzielle Mittel in dieser Zeit sind.

 

Fazit:

 

Die Geschichte rund um die Familie von Falkenbach und Lehmann wird mit jedem Band spannender und die Frage, wie werden sie die Zeiten überstehen, bleibt auch nach diesem Teil bestehen. Ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickeln wird. Allerdings rate ich dringend dazu, die Saga mit Teil 1 zu beginnen und sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie sich kontinuierlich aufbaut. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Rückblenden, doch die sind eher zum Auffrischen als zum Kennenlernen geeignet.