Rezension

Severin Boesherz im Fokus der Handlung

Im Augenblick des Todes - Vincent Kliesch

Im Augenblick des Todes
von Vincent Kliesch

Da mir "Bis in den Tod hinein", Severin Boesherz's erster Fall in Berlin, sehr gefallen hat, war ich natürlich gespannt, ob "Im Augenblick des Todes" da mithalten kann. Im Nachhinein kann man die beiden Bücher nicht wirklich miteinander vergleichen, sodass es mir schwer fällt, da eine klare Meinung zu haben - aus diesem Grunde würde ich einfach feststellen, dass "Im Augenblick des Todes" auf jeden Fall nicht schlechter ist als der Vorgänger.

Ich bin ja ein Fan der Figur des Severin Boesherz und so kommt es mir natürlich gelegen, dass dieser in diesem Buch nicht nur als ermittelnder Kommissar eine zentrale Rolle spielt, sondern der Leser darüber hinaus sehr viel über die Vergangenheit von Severin erfährt. Dadurch ändert sich das Bild des Charakters insofern, dass er nicht mehr so perfekt und "über den Dingen" wirkt, wie wir ihn kennengelernt haben.

Die Handlung selbst ist sehr gut durchdacht und lenkt den Leser auf eine perfide Schnitzeljagd von einer Leiche zur anderen. Auch wenn man zusammen mit Severin die einzelnen Stationen durchläuft, erinnert es mich (wie auch schon in "Bis in den Tod hinein") ein bißchen an Sherlock Holmes, der auch erst am Schluß Watson und damit den Leser teilhaben lässt an seinen Gedankengängen und so den jeweiligen Fall von vorn bis hinten logisch aufrollt.

Die Haupttriebfeder in diesem Buch ist ganz klar die Neugier und weniger klassische Spannung - denn aufgrund verschiedener Andeutungen und falscher Fährten spielt man durchgehend ein Gedankenpuzzle auf der Suche nach den richtigen Schlüssen.

"Im Augenblick des Todes" besticht durch einen sehr interessant aufgebauten und gut durchdachten Plot und natürlich die Figur des Severin Boesherz - ein würdiger Nachfolger für "Bis in den Tod hinein" und ganz klar ein Buch, von dem ich gern eine Fortsetzung lesen würde.