Rezension

Sie soll seine Nummer Neunzehn werden!

Nummer Neunzehn -

Nummer Neunzehn
von Dennis Schulz

Bewertet mit 5 Sternen

„Nummer Neunzehn“ von Dennis Schulz erschien Ende 2021 als e-Book.

Das Cover Ist sehr passend, der Leser*in weiß sofort, wie knallhart der Thriller wird.

Nach Jahren häuslicher Gewalt in ihrer Ehe, schaffte Larissa die Flucht, vor ihrem Ehemann, nach Hamburg. In einem Frauenhaus fand sie eine Freundin und nun bezieht sie eine eigene Wohnung. Sie ahnt nichts von der Gefahr, die in ihrer Nähe lauert, bis es zu spät ist, sie wird entführt. In einem Keller angekettet wacht sie wieder auf......

Spannung ist von der ersten Seite an vorhanden. Im Prolog lernt der Leser*in den „Fleischer“ kennen, der lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, ab da weiß jede*r kein Thriller für schwache Nerven. Einem Kammerspiel gleich ist der Plot gestaltet, 2 Personen ein Handlungsort. Der Thriller überrascht im zweiten Drittel mit einer Wendung , es endet mit einem Showdown der es in sich hat. Sehr detailliert und psychologisch ausgefeilt, reißt der Schreibstil den Leser*in emotional mit. Er entfacht an Kaleidoskop an Gefühlen, die von Gänsehaut und Ekel angeführt werden. Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet. Die Rolle des „Fleischer“ Henning besetzt der Autor mit einem psychopathischen Soziopathen der grausamsten Art, jegliche Empathie geht ihm ab, Wutausbrüche dominieren sein Leben. Seine Mordmotive werden im Laufe des Thrillers preisgegeben. Durch Rückblicke in seine Kindheit und Jugend, kommt fast etwas wie Mitleid mit ihm auf. Larissa ist von Angst vor Männern gefüllt, sie entwickelt sich während ihrer qualvollen Gefangenschaft weiter. Sie schafft es mit großer Kraft und Mut sich Henning entgegen zu stellen.

Fazit: Ein Thriller der mich, mit seiner Brutalität, umgehauen hat. Einige Stellen konnte ich nur mit großer Distanz und kleinen Pausen lesen. Ich bin positiv überrascht, der Spannungsbogen war konstant hoch, obwohl sich der Handlungsort nicht veränderte, kleine zusätzlich eingestreute Details sorgten dafür. Dennis Schulz hat den kranken Henning bis in seine tiefsten Abgründe beleuchtet. Einige Stellen sind so grausam, sie steigern das Martyrium Larissas ins Unermessliche. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung für „Nummer Neunzehn“. Der Thriller konnte mich fesseln und mitreißen, er eignet sich besonders gut für Leser*innen die es gerne blutig wollen.