Rezension

Sisters Red - Frustrierend Schlecht!

Blutrote Schwestern - Jackson Pearce

Blutrote Schwestern
von Jackson Pearce

Von Jackson Pearce kenne ich bisher nur Drei Wünsche hast du frei: Roman. Eine gute Idee an deren Umsetzung es allerdings harpert. Nachdem ich Blutrote Schwestern nun durchgelesen habe, weiß ich mit Sicherheit, dass ich von Pearces Büchern die Finger lasse. Selten eine so flache, eintönige und mittelmäßge Story gelesen.

Dabei sprachen Titelbild und die Zusammenfassung anfangs für die Geschichte. Blutrote Schwestern handelt von zwei Geschwistern, die sich der Jagd verschrieben haben. Der Jagd nach Werwölfen, sogenannten Fenris. Doch wir begegnen keinen heißen Jacob Blacks, sondern Monstern, die es zu töten gilt, bevor sie dich töten.

Klasse, dachte ich. Böse Rotkäppchen, die den Wölfen Einhalt gebieten. Zu Beginn der Geschichte machen Scarlett und Rosie March auch diesen Eindruck, der sich allerdings bald als Trugschluss erweist. Die Handlung findet abwechselnd aus Scarletts und Rosies Sicht statt, jeweils in der Ich-Perspektive. In der Hinsicht ist es der Autorin gelungen, auch wirklich zwei verschiedene Ichs darzustellen, was besonders schwierig ist, wie ich finde.

Scarlett: Die starke, mutige Jägerin. Besessen und gezeichnet von der Jagd. Trotz ihrer Narben, will sie das Richtige tun und Kämpfen. Daher kommt sie sehr verbissen und halsstarrig rüber. Doch hat man bei ihr das Gefühl, dass sie eine Jägerin und Kämpferin ist. Ihre Sicht fand ich weitaus angenehmer und spannender, als der ihrer Schwester:

"Ich bin die Einzige, die noch kämpfen kann. Also muss ich dich jetzt töten."

"Komm weiter, folge mir. Zeit zu sterben."

DAS ist eine Heldin!

Rosie: Die zarte Jüngere. Unerfahren, hübsch und sehnt sich nach einem normalen Leben. War ja klar, dass die sich verknallt. Geht's noch oberflächlicher? Die Schönen verlieben sich, ach wie nett. Das jemand wie Scarlett Gefühle zugelassen hätte, wäre viel interessanter gewesen. Aber der Leser kriegt Hormon-Rosie präsentiert. Doch von Romantik komplette Fehlanzeige!

Silas und Rosies Liebesschnulze bleibt so flach wie ne Flunder. Da habe ich schon DEUTLICH Besseres gelesen. Eintönig, oberflächlich und laaangweilig. Und dann erst Silas Offenbarung zum Ende hin. Ich musste so lachen. Jackson Pearce hat wirklich alles dafür getan, dass dieses Paar ekelhaft unglaubwürdig rüber kommt.

Das große Manko dieses Buches ist, dass sich der Fokus um die Frage dreht: Jagen oder nicht Jagen? Gibt es mehr als die Jagd? Rosie ist hin und hergerissen, da sie ja sooo gerne leben möchte.
Und jetzt aufgepasst: Origamifalten und Tanzstunden ist Leben! Jahaha. Wie lächerlich!

Ich muss an dieser Stelle eine Passage zitieren. Keine Angst tut nichts zur Sache und verrät nichts:
"Komm schon wir haben was zu erledigen."
"Rosie, du hast einen Kurs."
Ich funkelte ihn böse an. "Das hier ist wichtiger."
"Scarlett und ich sind durchaus in der Lage, das hier allein zu erledigen. Geh und hab Spaß. Lern das Leben kennen."

Hahaha. Lachkrampf. Ist das LAECHERLICH! Rooosie du hast einen Kuuurs. Ich hab mich da echt nicht eingekriegt. Ist das schlecht! Wen interessierts ob es mehr als die Jagd gibt? Eine vermeidliche Heldin, die sich in Sinnfragen bezüglich ihres Lebens verliert, ist kein guter Stoff für einen Handlungsstrang! Die Jagd, gerade das Interessante hätte mehr im Fokus stehen müssen und auch die ist nur oberflächlich, ja unterirdisch beschrieben.

Null Spannung! Null Action. Daraus hätte man mehr machen können. Á la Dean und Sam von Supernatural und die waren bestimmt nicht an Kursen an der Volkshochschule interessiert. Oooh Rosie du hast einen Kurs, lern das Leben kennen. Pruuust.

Selbst der Schluss, der sich was die Spannung betrifft verbessert hat, kann nicht überzeugen, da es zu einfach scheint. Die Schlussfolgerungen waren für meinen Geschmack zu leicht und unglaubwürdig, dass hätte man doch sehr viel früher heraus finden können?!

Ich kann mich einfach nicht dazu durchringen zwei Sterne zu vergeben, weil dieses Buch nichts als Frust bei mir hinterlassen hat! Fazit: Nicht empfehlenswert! Hier wurde Potenzial nicht verschenkt, nein hier wurde es regelrecht weggeworfen und drauf rumgetrampelt. Traurig.

"Der Wolf öffnete sein breites, langes Maul, woraufhin sich ihr Reihen von Zähnen und eine blutbefleckte Zunge entgegenstreckten. Ein Gedanke setzte sich in Scarletts Geist fest und sie wiederholte ihn immer und immer wieder, bis er zu einem Mantra, einem Gebet wurde: Ich bin die Einzige, die noch kämpfen kann. Also muss ich dich jetzt töten."