Rezension

Keine wirklichen Höhepunkte

Blutrote Schwestern - Jackson Pearce

Blutrote Schwestern
von Jackson Pearce

Bewertet mit 3 Sternen

Sie haben rote Mäntel an. Sie tragen Äxte und Messer bei sich. Wenn es Dunkle wird, führt ihr Weg sie hinaus in die Straßen. Sie jagen Werwölfe. Doch während die Eine mit der Jagd verwachsen ist und ihr Herz im Einklang schlägt, denkt die andere an ein Leben ohne Jagd. Wie lange kann das noch gut gehen? Und wenn es tatsächlich etwas Schöneres gibt, als die Welt zu retten?

Ein bisschen erinnerte es an Rotkäppchen, aber nur ein klein wenig. Die roten Mäntel bauschen im Wind und ich gehe sehr gerne auf die Jagd mit Scarlett und Rosie. Sie haben Wissen, das der Rest der Menschheit nicht hat. Sie wissen, wie gefährlich Wölfe sind und was man gegen sie tun kann. Aber wie wertvoll ist ein Leben, in dem man nur jagen geht und nicht ans Leben denkt?

Genau diese Frage stelle ich mir fast sofort, denn das Jagdfieber von Scarlett nimmt fast manische Züge an. Nie denkt sie an sich selbst und auch ihre Schwester sieht sie nur als 'Mittel zum Zweck'. Schnell ist sie mir unsymphathisch, ich nehme als Leser eine aggressive Haltung gegen sie ein.

Gut, dass es Rosie gibt, die natürlich ein Gegensatz zu Scarlett ist. Aber sonst gäbe es auch keinen Streit, keine Konsequenzen, die stattfinden können. Ich konnte mich viel besser in Rosie hineinversetzen. Sie war weich, verletzlich und hat ihre Gefühle sichtbar gemacht. Bei Scarlett fehlt mir genau diese Offenheit. Und auch einige andere Charaktere lassen etwas Einsicht fehlen.

Die Geschichte selbst hat wenige Höhepunkte. Und sogar die Lösung allen Übels, oder wenigstens ein Teilerfolg sind sehr vorhersehbar. Ein wenig hat mich das Buch sogar an 'Nach dem Sommer' erinnert. Mehr möchte ich nicht verraten, denn hier geht es um eine Komponente, die für 'Blutrote Schwestern' einfach essenziell ist. Verrate ich diese, nehme ich euch den Spaß am Lesen. Wer es gelesen hat, kann sich vielleicht denken, welche Szene/Handlung mir bekannt vorkam.

Zum Abschluss muss ich sagen, dass die Kapiteleinteilung beim schnellen Lesen geholfen hat. Jackson Pearce kann schreiben und sich Protagonisten sowie tolle Handlungen ausdenken. Nur diese hier hatte noch einige Ecken und Kanten, die mir nicht gefallen haben.