Rezension

Smarte Ermittlerin in Frankfurt

Westend Blues - Helmut Barz

Westend Blues
von Helmut Barz

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Eigentlich hat Katharina Klein, Hauptkommissarin bei der Frankfurter Kriminalpolizei, genug eigene Probleme: In einer eskalierten Polizeiaktion wurde ihr Partner getötet; und sie selbst hat zwei Menschen erschossen. Doch als ihre Nachbarin ermordet wird, muss Katharina deren Tochter, die vierjährige, altkluge Laura, bei sich aufnehmen; und bald schon setzt die Kommissarin alles daran, das Versprechen, das sie dem kleinen Mädchen gibt, einzulösen und den Mörder von Lauras Mutter zu finden.

Unerwartete Hilfe erhält Katharina durch den arroganten, undurchsichtigen und leider viel zu attraktiven Gerichtsmediziner Andreas Amendt – mit dem sie mehr verbindet, als gut für sie ist. Aber alles zu seiner Zeit: Erst muss sie Laura noch in den Kindergarten bringen …

Meine Meinung:

“WestEnd Blues” ist der erste Fall von Hauptkommissarin Katharina Klein und hat mich positiv überrascht.

Es handelt sich hierbei um einen Regionalkrimi und weil ich nur wenige Kilometer von Frankfurt entfernt wohne, war diese Lektüre ein Muss für mich. Es war schön einige bekannte Orte dort wiederzufinden, was das Lesen noch interessanter gemacht hat.

Den dicksten Pluspunkt bekommt die Protagonistin selbst. Sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten hat mir einen solchen Spaß gemacht, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Sie ist auf ihre Art sehr speziell, erscheint teilweise kaltherzig und wie eine typische Polizistin, aber dann sind da doch diese Momente, wo sie selber erkennen muss, dass sie nur ein Mensch ist. Parallel zu ihrem aktuellen Fall, muss sie auch noch das Rätsel um die Ermordung ihrer Familie lösen, was sich wohl über mehrere Teile hinziehen wird.

Auch die Nebencharaktere sind glaubwürdig zum Leben erweckt worden. Der Autor legt großen Wert auf Details, was sich letztendlich positiv auf die Charakterzeichnung auswirkt. Besonders gut haben mir Katharinas “Beschützer” gefallen. Hier bekommen wir ein Paradebeispiel von “Harte Schale, weicher Kern” geboten und das auch noch mit großer Sympathie für die beiden.

Die Spannung baut sich von der ersten Seite an kontinuierlich auf, flacht zur Mitte hin ein klein wenig ab (Katharina kommt bei den Ermittlungen nicht weiter) und baut sich dann zu einem fulminanten Abschluss wieder auf.

Insgesamt eine solide Leistung mit einem Verwirrspiel für den Leser – denn wer es nun tatsächlich war, wird uns bis zum Ende hin offen gehalten. Wer mal wieder Lust auf einen spannenden Krimi mit mehreren Nebenereignissen / Handlungssträngen hat und darüber hinaus einer sympathischen Hauptkommissarin bei ihren Ermittlungen beistehen möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig. Klare Leseempfehlung.

Bewertung: 5 / 5 Sterne