Rezension

so gut!

Blackbird - Matthias Brandt

Blackbird
von Matthias Brandt

Bewertet mit 5 Sternen

eine berührende Coming-of-Age-Geschichte

Morten „Motte“ Schumachers Leben gerät von einem Moment auf den anderen aus den Fugen als er einen Anruf erhält, der alles verändert. Sein bester Freund Bogi ist schwer krank. Er liegt im Kinderkrankenhaus hinter der Tür mit der Giraffe, dabei ist er doch schon 14. Motte ist mit der Situation überfordert, er ist ja selbst kaum älter. Wie begegnet man seinem besten Freund, wenn der im Sterben liegt und das größte Problem der beiden bis dahin der Musikgeschmack des anderen war?

Durch Mottes Augen blicken wir auf die 70er Jahre und wie es war, damals ein Teenager zu sein. Da schrieb man z.B. noch Briefe, die von Freunden überbracht werden mussten, und hoffte am vereinbarten Treffpunkt inniglich, dass die Angebetete erscheinen möge. Damals, als man seine ersten Alkohol-Erfahrungen noch klassisch mit Amselfelder Rotwein machte und die erste Liebe einen blöd im Kopf werden ließ.

Motte erlebt ein Leben zwischen den Extremen. Der mögliche Tod des besten Freundes auf der einen, die erste Liebe, Liebeskummer inklusive, auf der anderen Seite. Irgendwo dazwischen noch die Scheidung seiner Eltern. Doch zum Glück muss er all dies nicht allein durchstehen. Immer wieder trifft er im richtigen Moment die richtigen, teils äußerst skurrilen, Menschen, die ihm zur Seite stehen.

Matthias Brandts Schreibstil ist brillant, er schafft es, dass wir uns tatsächlich im Kopf eines Teenagers wiederfinden, denn er findet genau die richtigen Worte, um die Geschichte lebendig werden lassen. Herzzerreißend, wundervoll, saukomisch und absolut lesenswert!!!