Rezension

So muss ein Psycho-Thriller sein!

Kein Wille geschehe - Guido Kniesel

Kein Wille geschehe
von Guido Kniesel

Inhalt:

Kurz nacheinander werden zwei Leichen mit durchschnittener Kehle gefunden. Beiden steht mit ihrem eigenen Blut der Schriftzug „Amor Fati“ – Liebe zum Schicksal – auf der Stirn geschrieben. Der Mörder, der sich scheinbar auf einem Rachefeldzug befindet, hat auch schon sein nächstes Opfer ins Auge gefasst: den forensischen Psychiater Hendrik Jansen. Doch mit ihm hat der Mörder etwas ganz anderes vor als mit seinen bisherigen Opfern: Er soll genauso leiden wie er selbst es getan hat.
Als Hendriks Frau und Sohn auf den Weg in den Urlaub spurlos verschwinden, beginnt er zu verstehen, dass er das Ziel eines Mannes geworden ist, der nichts mehr zu verlieren hat und der ihn zur Marionette in seinem perfiden Plan werden lässt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…

Meine Meinung:

Schon die ersten Seiten sind so spannend, dass dem Leser nichts anderes übrig bleibt, als weiter zu lesen. Und auch im weiteren Verlauf kommen Thriller-Fans voll auf ihre Kosten. Mit viel Wortgewandtheit, fundiertem Hintergrundwissen und einem flüssigen und rasantem Schreibstil spannt Autor Guido Kniesel einen spannenden und überzeugenden Plot auf, sodass die letzten Seiten viel zu früh erreicht sind.

Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Allen voran Hendrik Jansen. Er arbeitet als forensischer Psychiater, ist zum zweiten Mal verheiratet und hat mit seiner Frau Diana einen keinen Sohn namens Noah. Die kleine Familie war mir von Anfang an sympathisch und ist mir schnell ans Herz gewachsen. Genauso wie Hendriks Tochter aus erster Ehe, Julia, die nicht so ganz dazu gehören zu scheint, und ihr eigenwilliger Freund, sodass ich im Verlauf des Buches regelrecht mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten habe.
Kommissar Becker hingegen, der die Ermittlungen im Buch leitet, ist ein unsympathischer und ruppiger Zeitgenosse, der mit nichts zufrieden ist und grundsätzlich die Meinungen anderer ignoriert. Ich konnte ihn von Beginn an nicht leiden und während des Lesens hat sich meine Abneigung gegen ihn weiter gesteigert. Dennoch fand ich es gut, dass der Autor auch einem unsympathischen Charakter wie Becker einen Platz im Buch eingeräumt hat.

Schon sehr früh ist klar, wer der Täter ist, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut. Mit unberechenbaren Elementen und immer neuen, ungeahnten Wendungen ist der Ausgang der Geschichte komplett offen. Man kann als Leser nur hoffen und beten. Und weiterlesen!

Während des Buches hab ich den einen oder anderen Schockmoment durchlebt und gerade als ich dachte, das war es nun und alles ist geklärt, kommt der Autor nochmal mit einer spektakulären Wendung um die Ecke. Ein spannendes Ende, das dem Leser den Atem stocken und ihn zwischen Angst und Aufregung hin und her schwanken lässt.

Fazit:

Ich war traurig, als das Buch zu Ende war. Angenehm zu lesen, mit fesselndem Plot und authentischen Charakteren. Ein absolut großartiger Psycho-Thriller, der dem Leser so einiges an Gänsehaut und Nervenkitzel beschert.