Rezension

Spannender aber sehr brutaler Roman

Kein Wille geschehe - Guido Kniesel

Kein Wille geschehe
von Guido Kniesel

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhaltlich hat mich das Thema brennend interessiert: ab wann ist man voll zurechnungsfähig und wann nicht?
Voller Vorfreude bin ich also an das Buch herangegangen und war schon beim Prolog kurz davor, es auch gleich wieder abzubrechen.
Ich bin sowieso kein Fan von besonders brutalen Büchern, aber wenn die Gewalt dann auch gegen kleine Kinder geht, ist bei mir Schluß.

Nun war es ja „nur“ der Prolog und ich habe dreimal heftig geschluckt und in der Hoffnung weitergelesen, daß das nicht das Hauptthema des Buches sein wird. Aber leider geht die Brutalität weiter und immer wieder war ich an dem Punkt, das Buch endgültig abzubrechen. Andererseits haben mich natürlich schon die Hintergründe und auch das Ende des Buches interessiert und so habe ich mich tapfer bis zum Ende durchgekämpft.

Außer der Brutalität störte mich noch, daß die Geschichte zwischenzeitlich zu sehr in einen anderen (technischen) Bereich abdriftet, der zwar schon zur Handlung gehört, aber für meinen Geschmack zu viel Raum eingenommen hat. Auch die Polizeiarbeit fand ich sehr unglaubwürdig – aber auf beides kann ich leider nicht weiter eingehen, da ich sonst spoilern würde.

Das Thema ist wirklich interessant und der Plot prinzipiell wirklich gut, auch die Zitate von Schrifstellern, Philosophen und anderen zu Beginn der einzelnen Abschnitten waren gut gewählt, trotzdem konnte die Umsetzung mich persönlich leider gar nicht ansprechen.

Fazit: Spannender aber sehr brutaler Roman