Rezension

So viel mehr als „nur ein Pferdebuch“

Manchmal muss man Pferde stehlen -

Manchmal muss man Pferde stehlen
von Antonia Michaelis

Wir lesen alles was die Autorin Antonia Michaelis vorlegt, denn sie hat ein unvergleichlich gutes Gefühl dramatische Geschehnisse in kindgerechte Worte zu packen. Wie auch hier wieder bewiesen mit ‚Manchmal muss man Pferde stehlen‘.

Es geht um zwei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch so nahe sind: Anna und Tariq. Sie beiden gehen zusammen zur Schule und sind durch verschiedene Ereignisse traumatisiert. Anna verlor ihre Mutter und verstummte. Tariq flog aus Afghanistan mit seinem älteren Bruder von dem er nun getrennt in einem Heim lebt. Er wird auch leider durch seine Ohnmacht gewalttätig. Tariq will nun zu seinem Bruder und Anna und die Pferde Wackelpo und Apfelmütze helfen hier!

Wer anhand des Covers glaubt es ist ein klassisches Pferdebuch, tut dem Buch unrecht. Denn es steckt so viel mehr drin als Liebe zum Tier. Hier wird gelitten und Traumata erklärt und eine zarte Freundschaft entspinnt sich. Aus meiner Sicht ein schönes Kinderbuch, das nicht trivial ist, schön geschrieben und uns die Welt ein wenig menschlicher macht.

Der Verlag gibt das Lesealter mit 10 Jahren an. Das passt zum Selbstlesen sehr gut, denn es ist mit 284 Seiten recht umfangreich, auch wenn es teilweise schön illustriert ist von Simona M. Ceccarelli, schon ein umfangreicheres Buch mit Inhalt der auch verdaut werden will.