Rezension

Solide, aber nicht so spannend wie erhofft

Das Sanatorium -

Das Sanatorium
von Sarah Pearse

Bewertet mit 3 Sternen

Die englische Polizistin Elin Warner sucht ein abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, einst eine Klinik für Tuberkulose-Patienten, auf, wohin sie ihr Bruder Isaac anlässlich seiner Verlobung eingeladen hat. 
Doch der Besuch steht unter keinem guten Stern – Elin ist durch den traumatisierenden Verlauf eines vergangenen Falles angeschlagen und derzeit vom Dienst freigestellt, zudem belastet sie ein dunkles Kapitel in der Familiengeschichte mit offenen Fragen, die sie nun endlich lösen möchte. Zu allem Übel verschwindet Isaacs Freundin, rund um das Hotel scheint sich ein Mörder herumzutreiben und Personal sowie Gäste werden durch die Wetterbedingungen von der Zivilisation abgeschnitten. 
Elin ist weitgehend auf sich allein gestellt und muss sich den dunklen Stellen ihrer eigenen Vergangenheit und auch der finsteren Geschichte des Hotels stellen.

Das Buch begrüßt den Leser mit einem angemessen unheimlichen Cover und einem hübschen seitlichen Farbschnitt (Gebirge). 
Die erwartete gruselige Stimmung kommt letztendlich aber nicht immer auf – viele Passagen drehen sich eher um Elins seelische Nöte oder recht gemächliche Teile der Ermittlungsarbeiten. Die Geschichte konnte mich so nicht durchgehend fesseln. Darüber hinaus wirkt manches auf mich ein wenig konstruiert. In seinen besten Momenten zeigt sich das Buch aber durchaus spannend und ich wollte auch die Auflösung erfahren. 
Am Ende deutet ein Epilog bereits auf die dazugehörige Fortsetzung hin, wobei der Fall des Sanatoriums/Hotels aber abgeschlossen ist.
Der Schreibstil ist recht angenehm, ohne besondere Highlights. In der deutschen Übersetzung sind mir ein paar Flüchtigkeitsfehler aufgefallen. So duzt Elin zwischendurch einfach eine Person, die sie sonst eigentlich siezt.