Solider Krimi mit kleinen Ungereimtheiten
Bewertet mit 3.5 Sternen
Das Rätsel um die Täter wurde ganz interessant gestaltet und hat zum Mitraten eingeladen. Es gibt einige blinde Spuren und Wendungen, die den Fall nicht sofort durchschaubar machen.
Gestört hat mich, dass sexuelle Handlungen als Bezahlung für kleine Gefallen wie ein akzeptables eher neckisches Verhalten dargestellt werden. An der Stelle hätte ich fast abgebrochen.
Leider waren mir die Protagonisten wegen ihres moralisch fraglichen Vorgehens nicht sehr sympathisch. Persönliche Konflikte wirkten aufgesetzt und wurden schnell beiseite gewischt, wenn sie der Handlung im Wege waren. Da nützt es auch nicht, immer wieder zu betonen, dass man trotz des harten Jobs immer noch emotional betroffen ist.
Manche medizinischen Zusammenhänge wirkten außerdem nicht gründlich recherchiert.
Die Spannung setzte im zweiten Drittel ein, blieb dann aber konstant.
Das Buch ist Auftakt einer Reihe um die Journalistin Milla Nova und ihrem Freund Sandro, dem Leiter des Dezernat Leib und Leben in Bern, die ich aber nicht weiter verfolgen werde