Sommer, Sonne, Urlaubsflair
Bewertet mit 4 Sternen
Alexander Gorkow nimmt uns mit ins Jahr 1967 als er gemeinsam mit den Eltern und der großen Schwester zum ersten Mal nach Mallorca reiste, damals wie heute Sehnsuchtsort vieler Menschen.
Es ist geradezu rührend, wie ernst sein Vater diese Urlaube nahm. Niemals wäre er „oben ohne“ oder in Schlappen irgendwo aufgetaucht – undenkbar!
Zum kaputtlachen ist wiederum die völlig irrationale Liebe der gesamten Familie Gorkow zu Eseln. Da wird umarmt, geküsst, fotografiert und auf den armen Tieren herum geklopft.
Die bildgewaltige Sprache Gorkows erlaubt ein Lesen mit fast allen Sinnen: Wenn er den angenehmen Mordergeruch von getrocknetem Meer in Mitautos beschreibt, kann ich es beinahe riechen. Wenn er den „Nussflips-Sound“ von James Last beschreibt, kann ich ihn geradezu hören. Und wenn er vor dem Hund Chico kniet und ihn stundenlang fragt, wo er gerade sei (ja, wo isser denn?), sehe ich es direkt vor mir.
Man kann ihm nur zustimmen, wenn er unterstreicht, wie viele Dinge so nie hätten passieren können, hätte es damals schon das Internet samt seiner unsäglichen Bewertungsportale gegeben: Nie hätte der kleine Nichtschwimmer Alexander ungestraft kilometerlang am Rücken des Vaters hängen dürfen, der mit ihm durch die Bucht geschwommen ist. Und ganz sicher hätte es im Hotel nicht so oft Kaninchen zum Abendessen gegeben…
Es wäre wirklich unverzeihlich, wenn er all diese wunderbaren Erlebnisse nicht hätte machen können, denn er könnte uns heute nicht davon erzählen. Und ich wäre nicht so fabelhaft unterhalten worden wie es beim Lesen dieses Buches unweigerlich wurde!