Rezension

Soul Food

Soul Food -

Soul Food
von Elizabeth Acevedo

Emonis große Leidenschaft ist es zu kochen, um dieser wenigstens etwas nachgehen zu können jobbt sie neben der Highschool in einem Bürgerladen. Doch dies ist nicht der einzige Grund, denn Emoni ist Mutter, mit 17, der kleinen Emma. Mit Emma und ihrer ´Buela lebt Emoni zusammen. Denn ihre Mutter ist tot und ihr Vater zurück nach Puerto Rico gegangen. Emoni ist kurz davor die Highschool zu beenden und sollte sich völlig auf das letzte Jahr konzentrieren, doch dies ist gar nicht so einfach da so viel um sie herum passiert und das Geld mehr als nur knapp ist. Als dann an ihrer Schule ein Culinary-Arts-Kurs angeboten wird, fühlt sie sich ihrem größten Zukunftstraum dann aber doch etwas näher. Doch dann kommt ein neuer Schüler in die Klasse, der die Turbulenzen in Emonis Leben perfekt macht.

Für mich war „Soul Food“ ein Roman, den ich nach dem Aufschlagen nur noch schwer aus der Hand legen konnte. Denn die Autorin Elizabeth Acevedo beherrscht eine ganz wunderbare Art, zu schreiben und ihre Charaktere mit der nötigen Persönlichkeit auszustatten. Gerade die Hauptprotagonistin Emoni war so toll gezeichnet: sie ist klug und talentiert, aber auch mitfühlend, aufopfernd und lebensfroh. Doch auch die anderen Protagonisten im Buch waren bis ins Detail toll ausgearbeitet und beschrieben, egal ob es sich dabei um die selbstbewusste und queere beste Freundin Angelica oder der hinreißende neue Mitschüler Malachi handelte.

Was mir am Roman auch gut gefallen hat war, dass dieser ganz ohne die typischen Fokussierungen und Überdramatisierung der Beziehungen ausgekommen ist. Die Autorin hat hierbei den Fokus viel mehr auf Themen wie Herkunft, Zugehörigkeit, Erwachsen-Werden, Rassismus und Vorurteile gelegt. Doch all diese Themen hat sie wundervoll miteinander verknüpft und in einer tollen und ans Herz gehenden Liebesgeschichte verpackt. So wird Emoni und all den anderen Charakteren der Raum gegeben der ihnen gebührt und benötigt wird, um die Geschichte zu dem zu machen, was sie ist. Neben den eben bereits genannten Themen geht es im Roman jedoch auch um das Kochen und somit sind im Buch auch drei Rezepte zu finden, was ich wirklich sehr süß fand. Diese Rezepte passten auch wirklich immer sehr gut zum Abschnitt des Buches und ich freue mich schon darauf, wenn ich die Rezepte mal ausprobiere. Gut gefallen hat mir auch, dass die Kapitel sehr kurz waren und immer einen sehr sehr passenden Namen trugen. Auch Emonis Experimentierfreudigkeit beim Kochen hat mir gefallen, sowie die detailreichen Beschreibungen!

Die Autorin hat wirklich eine ganz eigene Art mit Worten umzugehen, doch gerade diese macht die Geschichte zu etwas ganz Besonderem! Ich hätte so eine Geschichte gerne gelesen als ich noch etwas jünger war, doch auch als erwachsene habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Deshalb an dieser Stelle: eine ganz große Empfehlung und ganz viel Spaß und Genuss beim Lesen!