Rezension

Soviel Naivität habe ich noch nicht gesehen

Pretty clever - Elisa Ludwig

Pretty clever
von Elisa Ludwig

Der Inhalt:

Willa zieht mit ihrer Mutter nach Paradies Valley. Durch einen unvorhergesehenen Geldsegen, kann Willa nun auf eine Eliteschule gehen. Leider geht es anderen dort nicht genauso gut wie ihr. Ärmere Mitschüler werden gehänselt und Willa will einfach nicht tatenlos zusehen. Aber was kann sie tun, um die gehänselten Mädchen beliebter zu machen? Willa schmiedet einen Plan, der nicht nur ihr Leben verändern wird.

Meine Meinung:

Laut Klappentext erwartet man hier eine Geschichte ala Robin Hood nur auf die heutige Zeit angepasst und mit einer weiblichen Hauptprotagonisten. Zu anfangs war ich noch richtig angetan von dem Buch und fand Willa auch super sympatisch und konnte sie irgendwie verstehen, aber dies änderte sich leider mit der Zeit. Als Willa den Entschluss fast den ärmeren Mitschülern zu helfen und dafür Geld bei den reichen zu stehlen, konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Man kann doch eigentlich annehmen, dass ein 16-jähriges Mädchen reifer ist und weiß was damit für Konsequenzen verbunden sind, aber Willas Naivität hat mich öfter zum verzweifeln gebracht. Auch ihre Beweggründe konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Klar, es ist schlimm wenn Mitschülerinnen gehänselt werden, aber sind wir mal ehrlich, dass geschieht heute überall und man kann nicht wirklich etwas dagegen tun. Auch ihre Taten fand ich schlimm. Wenn es zu Anfangs noch Taschendiebstahl war, fängt sie auch sobald damit an einzubrechen, wobei ich auch nur mit dem Kopf schütteln konnte. Und zu guter Letzt gibt sie auch nicht auf, wenn sie schon kurz davor steht, entdeckt zu werden und ist dann ganz traurig als sie geschnappt wird und versteht die Welt nicht mehr. Einfach unfassbar, naiv und nicht nachvollziehbar.

Willa war aber nicht der einzige Charaktere in dem Buch. Auch ihre Mutter spielt eine größere Rolle und war mir sehr sympatisch. Sie ist Malerin und durch den Verkauf einiger Bilder kann sie sich und Willa nun das Leben in Paradies Valley leisten. Schnell wirkt ihr Mutter aber abwesend und nervös, doch was steckt dahinter? Auch Willas Freundinnen Cherise, Nikki und Kellie wurden authentisch dargestellt und waren mir zum Teil sympatisch. Alle drei sind super reich und zeigen dies auch. Cherise fand ich von den dreien noch am sympatischsten, da sie sich aus den Sticheleien die Nikki und Kellie gegen die ärmeren Schülerinnen führten, raus hielt. Dann wäre da noch Aiden, der Traumtyp. Er ist auch der Sohn super reicher Eltern, aber trotzdem bodenständig, was ihn sehr sympatisch gemacht hat. Auch versucht er mit allen Mitteln von der Schule zu fliegen, was mit seinem Nachnahmen, nicht gerade einfach ist. Und zum Schluss hatten wir noch Tre. Er ist wie Willa neu an der Schule und sein Ruf eilt ihm voraus. Er soll vorbestraft sein und er ist für Willa die erste Anlaufstelle, als sie ihren Plan in die Tat umsetzen will.

Die Geschichte Ansich ließ sich locker und flüssig lesen. Natürlich fiebert man auch mit Willa mit, wie lange sie ihren Plan durchziehen kann, bis sie entdeckt wird und die Seiten fliegen nur so dahin. Allerdings hat mir die Naivität mit der Willa am Ende um sich geworfen hat, den Lesespaß dermaßen vermiest, dass ich kaum noch weiterlesen wollte und ich mehrmals überlegt habe ob ich das Buch weglegen sollte. Am Ende hat dann doch die Neugierde gesiegt und ich habe es bis zum Ende gelesen, dass mich dann ziemlich verwirrend zurückgelassen hat und jede Menge neue Fragen aufgeworfen hat. Das Ende macht schon Lust auf die Fortsetzung und der fiese Cliffhanger wird wahrscheinlich dazu beitragen das ich mir Band 2 kaufen werde um zu erfahren wie es nun mit Willa weiter geht und was wirklich mit ihrer Mutter los ist.

Mein Fazit:

Pretty clever ist ein Jugendroman der mich mehrmals zum Kopfschütteln gebracht hat. Die naive Hauptprotagonistin hat mich nur noch genervt und ich konnte sie nicht wirklich verstehen. Trotzdem war das Buch durch und durch spannend und man fiebert regelrecht mit, ob sie nun endlich auffliegt. Der Cliffhanger am Ende der Geschichte macht Lust auf mehr und ich werde mir den zweiten Band auf jeden Fall kaufen. Trotzdem kann ich für den Trilogie-Auftakt nur 3 Sterne vergeben und hoffe das der Folgeband besser wird